Im kommenden Jahr müssen sich Nutzer von Wertkartenhandys registrieren lassen. Wer die Karte neu, kauft muss dies ab Jahresbeginn 2019 tun, für bestehende Nutzer ist der 1. September der Stichtag. Wer sich bis dahin nicht registriert, kann die Karte nicht mehr aufladen, kann aber weiter angerufen werden. Details sind noch nicht bekannt, die Mobilfunker hoffen auf eine rasche Klärung.
Nach jetzigen Stand der Dinge muss die Registrierung in den Handyshops erfolgen. Der Besitzer der Wertkarte muss persönlich vorbei kommen, einen gültigen Lichtbildausweis vorlegen und entweder die SIM-Karte oder den PUK-Code bei sich haben.
Hintergrund ist eine Gesetzesänderung im Zuge des sogenannten Sicherheitspakets vom Anfang des Jahres 2018. Die Strafverfolgung soll dadurch leichter werden. Denn abhören kann man Wertkartenhandys schon jetzt, wie beispielsweise Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (ÖVP/FPÖ) erfahren musste. Als er den Verdacht hegte, dass er von den Ermittlungsbehörden in der Causa Buwog abgehört wird, legte er sich mehrere Wertkartenhandys zu - ein Polizist seines Personenschutzes als Minister habe ihm nämlich gesagt, dass diese abhörsicher seien. Was sich als falsch herausstellte.
Mehr Datenvolumen im Ausland
Roaming wird sich 2019 noch einmal vergünstigen, geplant ist die Festlegung von Preisobergrenzen für Gespräche aus den Heimatnetzen ins Ausland. Da es dabei um Großhandelspreise geht, wird der Endkunde nur indirekt etwas bemerken. Für ihn werden sich voraussichtlich die Datenmengen bei gleichbleibenden Preisen erhöhen.
Ab 15. Mai 2019 dürfen Telefonate innerhalb der EU zudem nur mehr 19 Cent pro Minute und SMS maximal sechs Cent kosten. Nutzer werden künftig besser geschützt, die EU-Staaten müssen den Ausbau von 5G-Netzwerken vorantreiben.
Erste 5G-fähige Smartphones kommen
Das neue Jahr bringt zudem eine neue Mobilfunkgeneration. In Österreich fällt der Startschuss für den neuen Mobilfunkstandard 5G Anfang 2019, wenn die Telekombehörde RTR wie geplant im Februar die ersten Frequenzen versteigert. Die weltweit ersten 5G-fähigen Smartphones sind im Laufe des Jahres zu erwarten. Ob es 2019 in Österreich bereits erste Tarife mit 5G geben wird, ist allerdings offen.
Bis 5G den Massenmarkt erreicht, wird es jedenfalls etwas dauern - die ersten 5G-Geräte dürften nämlich deutlich über dem Preis eines Mittelklasse-Smartphones liegen. Auch müssen die Mobilfunkanbieter ihre Netze erst ausbauen und die Sendeanlagen auf 5G umrüsten. Bei LTE, der vierten Mobilfunkgeneration brauchte es ebenfalls eine gewisse Zeit, bis sich die Technologie durchsetzte.
Drei-Chef Jan Trionow erwartet 2019 erste Starts und 2020 dann die massenhafte Vermarktung. RTR-Chef Johannes Gungl sagte, die Betreiber A1, T-Mobile und Drei seien durch den stetig steigenden Datenverbrauch dazu "verdammt", 5G schnell einzuführen. 5G-Netze bieten bis zu zehnfach höhere Datengeschwindigkeiten als 4G-Netze (LTE), theoretisch sind bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich. Außerdem sind die Laufzeiten der Daten (Latenz) extrem kurz.