Das Schweizer Unternehmen Toblerone gab bekannt, dass seine Schokolade nun "halal" ist und erntet dafür viel Ärger im Internet.
"Halal" ist eine islamische Speisevorschrift und bedeutet so viel wie "zulässig", die Speisen müssen dem Reinheitsgebot des Koran entsprechen. Zu den bekanntesten islamischen Speisevorschriften zählt der Verzicht auf Schweinefleisch oder Alkohol sowie das umstrittene Schächten.
Dass Toblerone "halal" ist, ließ man sich bereits im April zertifizieren, die Rezeptur musste man dafür aber nicht verändern. 97 Prozent der in Bern hergestellten Schokolade gehen in den Export, ein Gutteil davon in muslimisch geprägte Länder - das war auch der Grund, warum sich das Unternehmen um das Zertifikat bemühte. "Halal" sei man immer schon gewesen, betont der Konzern Mondelez, zu dem Toblerone gehört, aber ohne Zertifikat.
Doch wollte Toblerone andererseits auch nicht offensiv damit werben, da man Proteste von Kunden befürchtete. Genau das ist jetzt eingetreten. Die Schweizer Zeitung "Blick" veröffentlichte einen Bericht, wonach Toblerone also islamkonform ist, die Meldung wurde von anderen Medien aufgenommen und verbreitete sich rasch. Vor allem unter extrem Rechten und Islamfeinden sorgte das in den sozialen Kanälen Facebook und Twitter für Entrüstung - und für Boykottaufrufe. Es gibt aber auch eine Gegenbewegung, die sich darüber lustig macht.