Der Warnstreik der Eisenbahner am Montag von 12 bis 14 Uhr sorgt für Verstimmungen zwischen der Gewerkschaft Vida und den ÖBB. In einer Aussendung wirft die Gewerkschaft der Staatsbahn vor, dass sie Mitarbeiter vom Streik abhalten wolle.
"Die ÖBB haben gestern gegenüber Medien behauptet, dass das Unternehmen seine Mitarbeiter nicht von einer Streikteilnahme abhalten werde, der Gewerkschaft vida liegen interne Unterlagen vor, die eine ganz andere Vorgehensweise des ÖBB Managements ans Licht bringen", erklärt die Vida in dieser Aussendung.
In einer E-Mail der Konzernpersonalabteilung seien sämtliche Führungskräfte in der ÖBB angewiesen worden, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei dem am Montag stattfindenden Warnstreik teilnehmen, namentlich zu erfassen und unverzüglich zu melden.
„Das ist ein unverschämter Versuch der ÖBB, die Öffentlichkeit gegen die Gewerkschaft aufzuhetzen und gleichzeitig die Belegschaft einzuschüchtern“, kritisiert Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida und Konzernbetriebsratsvorsitzender der ÖBB. Das Unternehmen solle seine Machposition gegenüber seinen Beschäftigten nicht ausnützen und Abstand von solchen beispiellosen Einschüchterungsversuchen nehmen, so Hebenstreit.
ÖBB weisen Vorwurf zurück
Die Bahn weist den Vorwurf der Gewerkschaft, streikende Mitarbeiter einschüchtern zu wollen, zurück. "Die ÖBB stellen das Streikrecht selbstverständlich nicht infrage", hieß es am Samstag in einer Stellungnahme zur APA. Da es sicherheitsrelevante Bereiche gebe, die für die sichere Betriebsabwicklung unerlässlich sind, müsse man aber zeitnah wissen, welche Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig appellierte das Unternehmen an beide Verhandlungspartner, die Gespräche wieder aufzunehmen und zu gemeinsamen Lösungen zu kommen: "Wir hoffen auf eine Lösung noch über das Wochenende."