Die Voestalpine will in der steirischen Mur-Mürz-Furche ein "Digital Metal Valley" aufbauen. Neben dem heuer im April gestarteten Bau eines neuen Edelstahlwerks setze der Konzern verstärkt auf Metallpulver für den 3D-Druck sowie eine Lehrwerkstatt mit Fokus Digitalisierung, schilderte Vorstand Franz Rotter beim "Industriegespräch" im Presseclub Steiermark in Graz.
Die Bauarbeiten für das Edelstahlwerk - erstmals seit den 1970er-Jahren wird in Europa ein völlig neues Stahlwerk gebaut - liegen sowohl im Kosten- als auch im Zeitplan: "60 Prozent des Auftragsvolumens sind vergeben", so Rotter. Zufahrtsstraßen und der Montageplatz sind fertig, die Vorbereitung des Baufeldes steht kurz vor dem Abschluss. Noch 2018 wird mit dem Tiefbau und den Fundamenten für die Halle begonnen. Insgesamt fließen rund 350 Millionen Euro bis zur Inbetriebnahme 2021 in das Werk, das in puncto Digitalisierung neue Maßstäbe in der Branche setzen soll.
Ein Drittel des Umsatzes aus der Steiermark
Doch das neue Stahlwerk ist nicht die einzige Neuerung, mit der die voestalpine in der Steiermark voranschreitet: Im Oktober wurde eine neue Schmiedelinie - 40 Millionen Euro Investment - bei Böhler Edelstahl in Kapfenberg in Betrieb genommen. Sie kann mit einer Presskraft von 4400 Tonnen Teile für höchstbelastbare Flugzeugkomponenten und auch rotierende Teile für Turbinen fertigen. Jährlich sollen rund 20.000 Tonnen Material verarbeitet werden. Bei der Schwestergesellschaft Böhler Aerospace wird ebenfalls in eine neue Schmiedelinie investiert, die 2019 in Betrieb gehen soll.
Derzeit wird rund ein Drittel des Gesamtumsatzes der voestalpine in der Steiermark erwirtschaftet und zwar mit etwa einem Fünftel der Belegschaft - rund 9700 Mitarbeiter beschäftigt der Konzern in der Grünen Mark, davon 338 Lehrlinge. Die Exportquote beträgt 86 Prozent. Die voestalpine hat in der Steiermark neun Standorte mit 13 Produktionen.