Die Verhandlungen sind unterbrochen und werden am Sonntagvormittag für eine siebente Runde wieder aufgenommen. Die Streikdrohung der Gewerkschaft für Montag bleibt aufrecht, sollte es übermorgen zu keiner Einigung kommen.
Die Aussagen beider Verhandlungsseiten haben Freitagfrüh etwas ähnlicher geklungen als zuletzt. Das ist für Beobachter ein Zeichen dafür, dass es bald zu der erhofften Einigung kommen könnte. Noch ist eine solche aber freilich noch nicht im Trockenen. Immerhin: Beide Seiten sahen "Annäherungen" - die Arbeitgeber wesentliche die Arbeitnehmer immerhin gewisse.
"Sind uns näher gekommen"
"Wir haben heute vertagt, unterbrochen. Wir werden am Sonntag weiterverhandeln", sagten die Arbeitnehmer-Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) am Freitag gegen 06.00 Uhr in der Früh. "Wir sind uns näher gekommen, es hat Bewegung geben. Trotzdem sind wir noch weit auseinander." Das betreffe etwa das Finanzielle, wo man sehr weit auseinanderliege. "Wir verhandeln hier weiter. Wir sind aber noch lange noch nicht am Ziel."
"Jetzt ist es einmal genug", sagte der Sprecher der Arbeitgeberverhandler Christian Knill, "nach so vielen Stunden der Verhandlung, ist eine Pause einmal gut." Es habe "wesentliche Annäherungen" gegeben - sowohl beim Rahmenrecht als auch den Überstundenzuschlägen, als auch beim Prozentsatz der Lohn- und Gehaltserhöhungen. Bis Sonntag gibt es bei den Arbeitgebervertretern interne Besprechungen, wie Knill im Gespräch mit der APA sagte. "Es geht um ein komplexes Gesamtpaket, bei dem die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Auge behalten werden muss. Daher sind solch genaue Gespräche für eine Gesamtlösung notwendig."
Die Arbeitnehmer waren finanziell gesehen auch in die sechste Verhandlungsrunde mit einer Fünf-Prozent-Forderung gegangen. Auf die morgendliche Frage, ob diese weiterhin aufrecht sei, sagte Wimmer: "Wir sind jetzt am Verhandeln." Beim Rahmenrecht habe es "gute Gespräche" gegeben. "Hier sind wir ein Stückchen weitergekommen, sind aber auch noch nicht am Ende", sagte Wimmer. Laut Dürtscher sind bei der Gleitzeit Fortschritte erzielt worden. Auch bei Abfederungen zum 12-Stundentag, sei man "auf einem konstruktiven Weg, aber noch nicht am Ziel".
Keine Einigung - dann Streik
Ohne Einigung am Sonntag sollen am Montag ganze Schichten ausfallen. Kommt es tatsächlich zum gewerkschaftlich angedrohten Arbeitsausstand, bei dem ganze Frühschichten bestreikt werden sollen, dann wird das weiterhin auf den größten Metallerteilbereich der Metalltechnischen Industrie (FMTI) beschränkt sein, war zu vernehmen. APA-Informationen zufolge dürfte dann aber nicht gleich am Dienstag weitergestreikt werden, auch wenn sich die Kampfmaßnahmen über den Montag hinaus erstrecken dürften. Es könnte in weiterer Folge auch punktuell nach Bundesländern vorgegangen werden. Alles hängt aber vor allem davon ab, wie schnell man sich wieder zusammenfindet, sollten die Gespräche am Sonntag scheitern. Von Montag bis Mittwoch in der laufenden Woche hatte es mehr als 200 zwei- bis dreistündige Warnstreiks gegeben.
Beim Metaller-KV geht es streng genommen um insgesamt sechst Teil-KV. Richtungsweisend ist jener der Metalltechnischen Industrie, in der rund 130.000 Arbeitnehmer beschäftigt sind. In den weiteren Teilbranchen arbeiten weitere rund 60.000 Menschen. Bisher orientierten sich die KV der kleineren Bereiche stets an jenem der Metalltechnischen Industrie. Dieser KV gilt nicht nur für die Metaller sondern ganz grundsätzlich als richtungsweisend.