Audi hat im dritten Quartal nur noch ein Betriebsergebnis von 110 Mio. Euro eingefahren - ein Rückgang um mehr als eine Milliarde Euro. Vor allem die von der Münchner Staatsanwaltschaft im Dieselskandal verhängte Strafe von 800 Mio. Euro habe die Zwischenbilanz verhagelt, teilte der deutsche Autobauer am Mittwoch mit.
Dazu kamen hohe Kosten für neue Modelle, den Umbau der Werke für Elektroautos und stark gesunkene Verkaufszahlen wegen der Verzögerungen bei der Zulassung von Fahrzeugen nach dem neuen Verbrauchsmessstandard WLTP. Audi ist seit vielen Jahren der stärkste Gewinnbringer im VW-Konzern.
"Die aktuelle Situation ist eine enorme Herausforderung für Audi", sagte der kommissarische Vorstandschef Bram Schot. Mit weiteren Zulassungen und den neuen Modellen rechne er jedoch mit rückläufigen Schwankungen ab November.
Drei Prozent weniger verkauft
Die Verkaufszahlen sanken im dritten Quartal um drei Prozent auf 458.000 Autos, der Umsatz fiel von 14 Mrd. auf 13,1 Mrd. Euro und der Betriebsgewinn von 1,26 Mrd. auf 110 Mio. Euro. Allerdings rechnet Audi sein Ergebnis aus dem China-Geschäft in einer Größenordnung von etwa 200 Mio. Euro nicht wie Mercedes zum Betriebsgewinn, sondern zum Finanzergebnis - das erschwert direkte Vergleiche.
Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand Verkäufe fast auf Vorjahresniveau und einen etwas höheren Umsatz, aber einen Betriebsgewinn "deutlich unter Vorjahr". Audi hat den großen SUV Q8 und den A6 auf den Markt gebracht, Q3 und A1 folgen bis Jahresende.