Samsung hat es gemacht, ebenso wie Apple und Amazon: Neue Produkte im Herbst vorgestellt. Nun folgt auch Google. Der Suchmaschinenkonzern präsentiert seine neuen Smartphones Pixel 3 und Pixel 3 XL.
Außerdem wird ein Update der Streaming-Sticks Chromecast erwartet. Das Google Pixel Slate soll dem Surface von Microsoft Konkurrenz machen, es ist eine Kombination aus Tablet und Laptop. Google Home Hub, ein smarter Lautsprecher mit Bildschirm gilt als Antwort auf Amazons Echo Show.
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Rick Osterloh, verantwortlich für die Hardware-Produkte bei Google, startete die Präsentation mit einer Aufzählung, wie das Unternehmen die Suche im Internet verbessert hat. Schon öfters hat Google auf seine Arbeit im Bereich Stimmenerkennung hingewiesen. Osterloh verweist darauf, dass dieses Knowhow nun auch in die Übersetzungs-Software einfließt. Schließlich startet doch jede Präsentation mit einer Menge Eigenlob, oder?
Auch die Technologie hinter der Bildersuche von Google fließe inzwischen in die Bildhardware von Googles Pixel-Smartphones ein, betont Osterloh. Er vergleicht die Qualität der Bilder von Pixel-Smartphones mit jenen von DSL-Kameras. Die großen Durchbrüche kämen aber nicht nur aus der Hardware alleine, sondern aus der Zusammenarbeit von Hardware, Software oder künstlicher Intelligenz.
Das Ziel sei es, dass jeder Nutzer quasi sein "eigenes Google" hat. Osterloh betont wie wichtig Sicherheit bei Google sei. Anmerkung: Im Kontext des aktuellen Datenskandals rund um Google+ muss diese Aussage allerdings mit Vorsicht genossen werden.
Osterloh sagt, dass Google nun mehr Sicherheitsfeatures bietet und zählt Angebote wie die Überwachung der Screentime der Kinder durch Eltern auf. Es folgt eine Lobrede zu Google Home und Pixel-Book. Und natürlich wird betont, wie toll das Pixel 2 sei.
Die Produkte
Nach all dem Eigenlob wird schließlich das Pixel 3 und Pixel 3 XL vorgestellt ebenso wie das Tablet Pixel Slate. Auch Google Home Hub wird wie erwartet heute präsentiert. Doch statt gleich über das Innenleben der Geräte zu sprechen, legt Google bei der "Made by Google" Präsentation den Fokus erst einmal auf das Design. "So cool", sagt Osterloh - was soll er auch sonst sagen?
Osterloh erklärt daraufhin, warum Nest, der intelligente Thermostat, und Google stärker zusammenwachsen. Die Details erklärt daraufhin Diya Jolly, Vice Präsident für Produktmanagement.
Der Home Hub
Sie betont, wie wichtig es sei, dass Google Home den Benutzern und den Familien eine Art Hilfe ist. So hat der Google Home Hub auch keine Kamera, damit Familien sich nicht beobachtet fühlen müssen (das ständig zuhörende Mikrofon findet Google wohl nicht so bedrohlich).
Produktmanager Mark Spates zeigt dann das Gerät in Aktion. Ein wichtiges Feature ist die Stimmerkennung - denn das Gerät erkennt auch, welches Familienmitglied gerade spricht. Natürlich ist Youtube ein integraler Bestandteil des Google Home Hub - wer das Gerät kauft, bekommt sechs Monate Youtube Premium dazu.
Jolly kommt wieder auf die Bühne. Diesmal geht es um die Vernetzung von anderen smarten Geräten mit Google Home Hub. Das Smart Home lässt sich über das Gerät steuern oder über das Android-Smartphone. Nicht wirklich neu. Doch laut Jolly könne das Gerät rund 200 Millionen Geräte steuern.
Jetzt wird es spooky: Das Gerät kann natürlich Fotos anzeigen. Man kann sogar sagen, dass man nur Fotos von bestimmten Personen sehen will und Google sucht dann im eigenen Archiv und erkennt dank automatischer Gesichtserkennung automatisch besagte Personen - fraglich ob das in Europa wirklich so viele Menschen begeistert. Der Preis: 149 US-Dollar.
Pixel Slate und ChromeOS
Trond Wuelnner stellt das neue Tablet Pixel Slate vor. Das Display bietet eine Pixeldichte von 293 ppi. Die Stereo-Lautsprecher sind frontal angebracht. Wer das Gerät kauft, bekommt in den USA zusätzlich drei Monate Youtube-TV. Die Kameras - vorne wie hinten - bieten eine Auflösung von 8 Megapixel. ChromeOS wurde ebenfalls überarbeitet. Die meist genutzten Apps werden am Startschirm angezeigt.
Die Anti-Viren-Software ist bereits integriert, ebenso wie eine Verschlüsselung. Der Power-Button dient auch als Fingerabdruck-Sensor. Das Pixel Slate Keyboard gibt es separat und kann einfach angebracht werden. Das Gerät gibt es ab 599 US-Dollar. Das Keyboard kostet 199 US-Dollar.
Pixel 3
Das Pixel 3 wird von den Produktmanagern Liza Ma und Brian Rakowski vorgestellt. Das Gerät gibt es in Schwarz, Weiß und Rosa. Es gibt das Pixel 3 und das größere Pixel 3XL. Der einzige Unterschied ist der größere Bildschirm. Das Gerät wird inklusive sechs Monaten Youtube Music verkauft. Erneut wird die Kamera des Pixel 3 hoch gelobt. Doch technische Details lassen auf sich warten. Der eigene KI-Chip "Visual Core" verbessert die Bilder direkt am Gerät. Der Zoom wurde verbessert, so dass er nicht mehr so stark pixelt. Eine zweite Gruppen-Selfie-Kamera bringt mehr Leute auf das Selfie.
Bei der Funktion "Google Lens", bei der Inhalte im Bild erkannt werden können, werden auch Informationen im Bild wie eine Adresse oder Telefonnummer identifiziert, ohne dass das Smartphone dafür in Kontakt mit der Cloud treten muss. Die Berechnung findet lokal auf dem Smartphone statt.
Der Goolge Assistent wurde ebenfalls verbessert. Google Pixel 3 wird dieses Update als Erstes haben. In den USA wird auf den Geräten auch die experimentelle Software Duplex verfügbar sein, die menschliche Sprache nahezu perfekt nachahmen kann. Damit wird der Google Assistant auch eigenständig einige Anrufe erledigen können.
Das Pixel 3 und Pixel 3 XL bekommen außerdem einen besonders abgeschotteten Sicherheitschip, den Google "Titan M" nennt. Dieser ähnelt stark dem Konzept, das Apple bereits im Jahr 2013 beim iPhone eingeführt hat. Weitere technische Daten zu Speicher, Prozesserleistung, Ram etc. verschweigt Google. Warum? Das weiß keiner.
Das "Pixel 3" soll in Deutschland 849 Euro (64 Gigabyte Hauptspeicher) oder 949 Euro (128 GB) kosten. Das größere XL-Modell ist jeweils 100 Euro teurer. Die Geräte sind vom 2. November an verfügbar. Am Dienstag gab es noch keine Informationen, ob und wann das "Pixel 3" in Österreich offiziell verfügbar sein wird.