"Kärnten entwickelt sich in vielen Bereichen besser, als der Durchschnitt, und holt massiv auf". Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) präsentierte gestern gemeinsam mit Wirtschaftsreferent Ulrich Zafoschnig (ÖVP) den durchaus positiven Bericht zur Wirtschaftslage Kärntens 2017 und 2018.

So hat Kärnten beispielsweise 2017 mit 3,9 Prozent das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer. Ausgehend von einem niedrigeren Niveau, als in anderen Bundesländern - aber trotzdem. Die Sachgütererzeugung verbucht ein Plus von 9,6 Prozent und das spiegelt sich auch in der steigenden Zahl der Beschäftigten wider, so Schaunig. Die Arbeitslosigkeit sinkt seit April 2016 kontinuierlich.

Kärnten hatte 2017 das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer
Kärnten hatte 2017 das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer © KK/Grafik Land Kärnten

Ein deutliches Plus vermeldet außerdem die Bauwirtschaft. Im ersten Halbjahr 2018 wurden hier in Kärnten 463,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Daraus ergibt sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 ein Zuwachs von 11,3 Prozent. 50 Prozent des Produktionswertes machen die öffentlichen Ausgaben aus.

Die Zahl der Beschäftigten steigt in Kärnten seit 2014 wieder
Die Zahl der Beschäftigten steigt in Kärnten seit 2014 wieder © KK/Grafik Land Kärnten

Auch was die Forschungsquote anbelangt, holt Kärnten, nicht zuletzt dank Leitbetrieben wie Infineon oder Flex, weiter auf. Prognosen gehen für 2019 von einer Steigerung auf 3,2 Prozent aus. Bis 2022 will man vier Prozent erreichen. Aufholen muss Kärnten beim Breitbandausbau. Bei der Verbesserung der Netzabdeckung liegt Kärnten aktuell zumindest auf Platz zwei im Bundesländerranking. Im Dezember 2017 wurde die Breitbandinitiative Kärnten GmbH gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den regionalen Breitbandausbau dort voranzutreiben, wo dies durch die Privatwirtschaft nicht erfolgt. 60 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren investiert werden.

Exportquote steigt

Wesentlich für den Erfolg der Kärntner Wirtschaft sind die vielen Unternehmen, die über den Tellerrand schauen, und dafür sorgen, dass die Exportquote nach oben geht, so Wirtschaftsreferent Zafoschnig. Und im Tourismus trage die Qualitätsstrategie Früchte. Vor allem im Bereich der Vier-und Fünf-Sterne-Hotels würden die Nächtigungszahlen steigen. 2017 betrug das Plus 3,8 Prozent.

Kritik am Wirtschaftsbericht kommt von Gerhard Köfer (Team Kärnten): "Es ist unzweifelhaft, dass sich Kärnten in verschiedenen Teilbereichen verbessert hat, doch wir sind noch lange nicht dort, wo wir eigentlich hinwollen."