Bis 2020 müssen 80 Prozent der EU-Haushalte mit sogenannten Smart Meter ausgerüstet sein. Diese intelligenten Stromzähler sollen den Bürgern dabei helfen, aktiv Strom zu sparen. "Im Herbst rüsten wir in der Steiermark die erste Testgruppe aus", erklärt Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik-Lauris. Eine zweite Gruppe würde im Frühjahr folgen.
Nach der Auswertung der Testphase soll die Ausrollung im Herbst 2019 starten. "Unsere Techniker werden dann pro Tag 1000 Stromzähler austauschen, 500.000 insgesamt." 250 Millionen Euro werden dabei investiert. "150 davon bleiben aber in der Steiermark", erklärt Harnik-Lauris. Denn das Innenleben der Smart Meter komme vom Sensorspezialisten ams AG in Premstätten.
„Neben der lokalen Wertschöpfung war das Thema Datenschutz für uns besonders wichtig“, sagt Harnik-Lauris. Die Datenhoheit liege nur beim Kunden. Die Übertragung geschieht über eine verschlüsselte Verbindung. "Nur der Kunde hat Zugriff auf seine Verbrauchsdaten." Dennoch: Jeder hat das Recht, die Aufzeichnung der Informationen abzulehnen.
Österreich auf gutem Weg
Laut einer Studie des Beratungsunternehmens EY im internationalen ist Österreich bei der Einführung im Vergleich weit fortgeschritten. 79 Prozent haben demnach bereits mit der Einführung von Smart-Metern begonnen, rund 20 Prozentpunkte mehr als in Deutschland (59 Prozent) oder der Schweiz (52 Prozent).
Ebenfalls 79 Prozent - und damit rund 20 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor - sind überzeugt, das EU-Ziel, wonach 80 Prozent der Haushalte bis 2022 mit einem Smart-Meter ausgestattet sein müssen, ohne größere Probleme erfüllen zu können. Smart Metering ist dabei für die Mehrheit der befragten Energieversorger (79 Prozent) das wichtigste Instrument der digitalen Transformation im Energiesektor. Hierbei steht vor allem die Möglichkeit, mit intelligenten Stromzählern den Verbrauch zu visualisieren, als wichtigstes Geschäftsmodell im Vordergrund.
Trotzdem sehen viele Energieversorger Herausforderungen bei der digitalen Transformation. In erster Linie sind das IT-Sicherheitsvorgaben sowie personelle Ressourcen und Datenschutz. Spürbar ist auch die Sorge vor Hackern: Zwei Drittel schätzen die Gefahr von Ausfällen in der Stromversorgung durch Hackerangriffe als hoch oder sehr hoch ein.