Die Geschäfte der europäischen Baubranche laufen rund. Der Gesamtumsatz der 20 größten Konzerne, darunter auch die österreichischen Unternehmen Strabag und Porr, stieg gegenüber dem Jahr davor um fünf Prozent, geht aus einer Erhebung des Unternehmensberaters Deloitte hervor. Der Börsenwert der Bauriesen legte den Angaben zufolge um 21 Prozent zu.
In weiten Teilen der EU nahmen die Investitionen den Angaben zufolge zu - vor allem Irland, Zypern und Slowenien setzten auf Wachstum. Auch Großbritannien habe sich 2017 investitionsfreudig gezeigt, mit einem Anstieg der Bauinvestitionen um rund sieben Prozent im Jahresabstand.
Bauboom soll anhalten
Die europäische Baubranche befinde sich in einer Hochphase und die guten wirtschaftlichen Daten gäben den Unternehmen "einen ordentlichen Schub", so Alexander Hohendanner, Partner bei Deloitte Österreich. Der Boom dürfte dem Beratungsunternehmen zufolge vorerst auch weiterhin anhalten: "Wir rechnen bis 2019 mit einem weiteren Investitionsanstieg." Auch das Vereinigte Königreich soll - trotz des derzeit laufenden EU-Ausstiegs - laut Deloitte-Schätzungen weiterhin Steigerungsraten von "immerhin 2 Prozent" erreichen.
Österreichs größter Baukonzern Strabag rangierte mit einem Jahresumsatz von rund 13,5 Milliarden Euro an sechster Stelle. Das hierzulande zweitgrößte Bauunternehmen Porr rückte in dem Ranking im abgelaufenen Jahr mit einem Jahresumsatz von 4,3 Milliarden Euro um vier Plätze auf Rang 18 vor.
"Die österreichischen Vertreter Strabag und Porr weisen eine beachtliche Performance auf - beide Unternehmen sind sehr international ausgerichtet, was ihnen im globalen Wettbewerb zugutekommt", betonte Hohendanner. Für die Strabag sei vor allem Deutschland ein Kernmarkt. 51 Prozent des Umsatzes seien allein dort erwirtschaftet worden.
Weltgrößte Baukonzerne sind in China
Gemessen am Börsenwert habe der österreichische Baukonzern 2017 zwar zwei Plätze verloren, zähle aber auch hier nach wie vor zu den Top 20 in Europa. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 3,5 Milliarden Euro rangiere die Strabag aktuell auf Platz 14.
Weltweit betrachtet ist China eindeutig führend - die vier umsatzstärksten Baukonzerne der Welt kommen von dort und erzielten laut Deloitte im Vorjahr gemeinsam einen Jahresumsatz von 378 Milliardeb Euro. In Europa kamen selbst die Top-10-Baumultis gemeinsam auf einen Verkaufserlös von nur insgesamt 188,8 Milliarden Euro, also auf knapp die Hälfte des chinesischen Werts. Die drei größten europäischen Unternehmen stellten davon 108,1 Milliarden Euro.