Nach Ablauf der Angebotsfrist am gestrigen Donnerstag liegen dem Masseverwalter der insolventen Modekette Vögele Angebote von vier Investoren vor. Diese würden nun geprüft, ob sie rechtlich durchsetzbar und angemessen seien, teilte Masseverwalter Norbert Scherbaum am Freitag mit. Scherbaum geht von einer positiven Fortführung des Unternehmens aus. Rund 700 Beschäftigte können hoffen.
Scherbaum drückt nun aufs Tempo. Schon am Montag will der Masseverwalter in einer Gläubigerausschusssitzung die Insolvenzrichterin sowie die Mitglieder des Gläubigerausschusses über den Inhalt der Angebote informieren.
Bei einem positiven Verlauf der Verhandlungen mit den Investoren und bei Abzeichnung einer Einigung mit den Vertretern der Schweizer Konkursbeamtin soll, wenn möglich, schon am kommenden Donnerstag im Rahmen einer weiteren Gläubigerausschusssitzung im Beisein der Investoren der Verkaufsprozess aufbereitet werden, so Scherbaum. Möglicherweise könne dann bereits eine Entscheidung im Zusammenhang mit der Sanierung der Charles Vögele (Austria) GmbH gefällt werden.
Offene Rechtsfragen zu klären
Im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren der Schweizer Muttergesellschaft seien noch offene Rechtsfragen abzuklären. Die Pleite der Schweizer Mutter war der Hauptgrund für die Insolvenz des Unternehmens in Österreich. In der Schweiz und Deutschland brachen die Umsätze infolge eines Sortimentswechsels im vergangenen Jahr um über 30 Prozent ein. Auch in Österreich waren die Umsätze rückläufig, wenngleich nicht in dieser Größenordnung.
Wer die vier Interessenten sind, verrät der Masseverwalter nicht. Es seien solche, die beabsichtigen, das gesamte Unternehmen zu übernehmen. Eine Zerschlagung will Scherbaum vermeiden.
Offen Interesse bekundet hat bisher Fussl Modestraße. Doch das Unternehmen interessiert sich angeblich nur für einzelne Standorte. Interesse wird auch der Tengelmann-Gruppe (Kik, Tedi, Woolworth) nachgesagt.