In der Österreichischen Post laufen Verhandlungen über die Vier-Tage-Woche, berichtet die "Presse" (Dienstagausgabe). Die zuständige Gewerkschaft fordere eine solche, die Post-Führung stehe dem Vorschlag durchaus positiv gegenüber.
"Wenn die Regierung schon für mehr Flexibilität in der Arbeitswelt eintritt, dann wollen wir das auch in Anspruch nehmen", heiße es aus dem Büro von Helmut Köstinger, dem Vorsitzenden der Post-Gewerkschaft.
Bei der Unternehmensführung stoße dieser Vorstoß auf offene Ohren: "Unter den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen sehen wir das sehr positiv", so Post-Chef Georg Pölzl laut Zeitung. Er sei sich sicher, dass es zu positiven Gesprächsabschlüssen kommen werde. Wenn denn schon einmal alle dasselbe wollten.
Vorteile für Unternehmen
Und es bringe auch dem Unternehmen Vorteile: "Wir könnten besser auf Arbeitsspitzen reagieren oder etwa den Fuhrpark effizienter nutzen", heiße es aus dem Unternehmen. Und: "Wenn Flexibilität Mitarbeiter zufriedener macht, dann sind sie auch motivierter und besser", sei man überzeugt.
Wenn es nach dem ÖGB geht, soll die Post kein Einzelfall bleiben. "Die neue Arbeitszeitflexibilisierung soll nicht nur dem Arbeitgeber, sondern auch dem Arbeitnehmer zugute kommen", so ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Er fordert ein Anrecht auf die Vier-Tage-Woche, diese soll künftig in allen 450 Kollektivvertragen verankert werden. Die Gewerkschaften bereiten sich auf eine harte Herbstlohnrunde vor. Im September wird es erstmals eine Konferenz aller Kollektivvertragsverhandler aller Gewerkschaften geben. Das neue Arbeitszeitgesetz zum 12-Stunden-Tag gilt ab 1. September.