Der für seine schweren Maschinen bekannte US-Motorradbauer Harley-Davidson will mit einem kleineren Modell seine Position auf Wachstumsmärkten in Asien ausbauen. Gemeinsam mit einem asiatischen Hersteller wolle man ein Motorrad mit einem Hubraum von 250 bis 500 Kubikzentimetern für den indischen und für andere Märkte auf dem Kontinent entwickeln, teilte der Konzern am Montag (Ortszeit) mit.

Das neue Modell ist Teil eines Wachstumsplanes bis 2022, mit dem Harley-Davidson auf sinkende Umsätze reagiert. Der Konzern steht zudem unter Druck von US-Präsident Donald Trump.

"LiveWire"

Harley Davidson kündigte außerdem an, mit seinem ersten elektrischen Motorrad namens "LiveWire" zum Marktführer in dem Segment werden zu wollen. "Livewire" soll ab 2019 erhältlich sein und den Angaben zufolge bis 2022 von weiteren elektrischen Modellen flankiert werden.

Der Konzern teilte mit, auf einer neuen Plattform für das Segment von 500 bis 1250 Kubikzentimetern wolle man im Jahr 2020 weitere Modelle auf den Markt bringen. Im klassischen Bereich wolle man die Weiterentwicklung schwerer Maschinen vorantreiben, um traditionelle Harley-Davidson-Fahrer zu halten. Bisherist das kleinste Modell des Konzerns die Harley-Davidson Street mit 500 Kubikzentimetern.

Abstriche gemacht

Harley-Davidson hatte im vergangenen Quartal Abstriche beim Nettogewinn und beim Umsatz machen müssen. Die 115 Jahre alte US-Traditionsfirma hatte im Juni mit der Entscheidung, einen Teil ihrer Produktion ins Ausland zu verschieben, den Zorn Trumps auf sich gezogen. Der US-Präsident drohte dem Unternehmen mit dem "Anfang vom Ende" und kündigte an: "Sie werden besteuert wie nie zuvor!".

Harley reagierte mit der geplanten Verlagerung von Fertigungskapazitäten auf Vergeltungszölle der EU in dem von Trump losgetretenen Handelsstreit. Vergangene Woche einigten sich die EU und die USA darauf, den Streit beilegen zu wollen.