Jetzt ist es wieder so weit: Die Königsklasse des Rennsports, die Formel 1, gastiert am Red-Bull-Ring in Spielberg. Wenn Hamilton, Vettel, Ricciardo & Co. ihre Boliden über den Hochgeschwindigkeitskurs jagen, spielen auch steirische Technologien eine Schlüsselrolle. Und es sind nicht nur große Industrietanker, die gefragte Zulieferer im Formel-1-Zirkus sind, sondern auch zahlreiche hoch spezialisierte Nischenplayer.

Parameter wie Fahrdynamik, Motorleistung, Temperatur, Schall und Schwingungen werden beispielsweise mit den weltweit gefragten Spezialmesswerkzeugen der im Jahr 2000 gegründeten Firma Dewesoft mit Sitz in Kumberg erfasst. Und das „sehr rasch und präzise“, wie Dewesoft-Geschäftsführer Herbert Wernigg betont.

Dewesoft-Geschäftsführer Herbert Wernigg
Dewesoft-Geschäftsführer Herbert Wernigg © dewesoft

„Auf Basis der Messungen mit unseren Werkzeugen werden die exakten Konfiguration der Boliden vorgenommen.“ Eine Kompetenz, auf die von Ferrari über Red Bull bis hin zu Mercedes fast alle Teams setzen. „Ein kleines Stück des Weltmeistertitels wandert somit jedes Jahr in die Steiermark“, so Wernigg.

Gewichtsreduktion als "höchstes Gebot"

Komplexe 3D-Druck-Komponenten liefern wiederum die Ilzer Spezialisten von M&H. Die Geschäftsführer Patrick Herzig und Robert Mauerhofer heben die Bedeutung von Gewichtsreduktion in der Formel 1 hervor, diese sei „das höchste Gebot“. Man könne „Komponenten bereits im Vorfeld so konstruieren, dass diese bei gleichbleibender oder sogar höherer Steifigkeit leichter werden. Das ist ein Riesenvorteil für die Teams, die auf unsere Entwicklungen setzen.“ Seit zwei Jahren liefert M&H ihre Komponenten an Teams der Formel 1.

© M&H

Ein Krösus in der Königsklasse ist AVL List. Von Simulationswerkzeugen über Engineering-Dienstleistungen bis zu Prüfständen reicht das Formel-1-Portfolio des Grazer Paradeunternehmens. Die AVL-Tochter Piezocryst ist mit ihren Sensoren ein gefragter Zulieferer bei den Motorenherstellern der Teams. Die Sensoren kommen etwa bei der Bestimmung von Druck, Beschleunigung, Kraft und Spannung zum Einsatz.

Einer der wichtigsten Zulieferer für den Rennsport sitzt mit Pankl in Kapfenberg. „Pankl ist in der Formel 1 bekannt und geschätzt für Kompetenz in Design, Entwicklung und Herstellung von Leichtbaukomponenten wie Pleuel, Kolben, Antriebswellen, Radträgern, Radnaben und Radmuttern“, betont Technikvorstand Stefan Seidel. Die Pankl-Komponenten seien allesamt „für den Betrieb unter extremen Bedingungen ausgelegt“.