Der angeschlagene deutsch-südafrikanische Möbelhändler Steinhoff, derzeit rechtlich noch Mutter von Kika/Leiner, braucht für die Verhandlungen über seine milliardenschwere Schuldenlast mehr Zeit. Steinhoff hatte Mitte Juni in einem Notverkauf die österreichische Möbelkette Kika/Leiner an die Signa Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko verkauft.

Die Wettbewerbshüter müssen den Kika/Leiner-Deal aber noch durchwinken, das Closing wird für Herbst erwartet. Steinhoff hat die Gläubiger am Mittwoch gebeten, eine Stillhaltevereinbarung um drei Wochen bis 20. Juli zu verlängern, wie Steinhoff mitteilte. Der Konzern kämpft ums Überleben, seit im Dezember Unregelmäßigkeiten in der Bilanz offenbar wurden. Nach dem Restrukturierungsplan sollen die Kredite zum Nennwert um drei Jahre verlängert werden.

Ein Insider sagte, Steinhoff erwarte, bald 75 Prozent der Gläubiger zur Verlängerung der Frist zu bewegen. Die Gespräche liefen konstruktiv, den Verhandlungspartnern laufe nur die Zeit davon. "Alle arbeiten hart daran, aber es ist einfach so kompliziert", sagte ein anderer Verhandlungsteilnehmer.

Von zwei großen Beteiligungen im deutschsprachigen Raum hat sich Steinhoff bereits getrennt: Die deutsche Billig-Möbelkette Poco ging an die Eigentümer des österreichischen Mitbewerbers XXXLutz, die Möbelhäuser Kika und Leiner werden an Signa verkauft.