In der Fast-Food-Branche bahnt sich eine neue Runde im Kampf um Marktanteile an: Burger King will in Deutschland in den nächsten Jahren 300 neue Restaurants eröffnen und das Angebot so um mehr als 40 Prozent ausweiten. "Derzeit haben wir 710 Restaurants in Deutschland", sagte Deutschland-Chef Carlos Baron.
"Unser Ziel ist, bis zum Jahr 2023 mehr als tausend Restaurants zu haben." Derzeit ist Burger King in Deutschland halb so groß wie Marktführer McDonald's mit knapp 1500 Schnellrestaurants.
"Unser Ziel für Deutschland ist es, unser Expansionstempo zu erhöhen", sagte der brasilianische Manager. Das bedeutet bis dahin 50 bis 60 Neueröffnungen im Jahr - im vergangenen Jahr waren es 30. Dabei arbeitet Burger King nach Barons Angaben mit drei Franchisenehmern und Expansionspartnern zusammen.
Deutschland war lange Nachzügler in der Systemgastronomie. Seit einigen Jahren gewinnen Restaurantketten jedoch stark an Boden, darunter auch einheimische wie der Pasta- und Pizza-Anbieter Vapiano. Die Unternehmensberatung Treugast Solution schätzte das Wachstum der Systemgastronomie vor einem Jahr auf vier Prozent jährlich - schneller als die Gastrobranche insgesamt.
Burger seien in ganz Europa im Trend: "Wir beobachten das auch in Frankreich, Spanien und Großbritannien. Viele Burger-Restaurants decken Nischenmärkte ab bzw. bieten spezielle Burger an. Für uns ist das positiv."
Wachstum durch Lieferservice
Expandieren will die Nummer zwei der Branche auch im Geschäft außer Haus. Derzeit werde Lieferservice in 170 Restaurants angeboten. Es habe anfänglich Bedenken bei den Franchisenehmern gegeben, dass dies auf Kosten der Verkäufe in den Restaurants gehe. "Aber das ist nicht der Fall", sagte Baron. "Der Lieferservice bedeutet zusätzliches Wachstum."
Die deutsche Burger King-Gesellschaft ist mehrheitlich im Besitz der Hannoveraner Unternehmensgruppe Baum. Zum Anteil der Baum-Gruppe hält sich Burger King bedeckt. Der große Konkurrent ist ebenfalls nicht untätig - McDonald's hat mittlerweile in vielen Filialen ein digitales Bestellsystem mit Touchscreen-Terminals und Tischservice eingeführt, um das Tempo zu erhöhen. Beide Ketten haben zudem ihr Design modernisiert.