Das Europäische Forum Alpbach im gleichnamigen Tiroler Bergdorf verliert nach der Industriellenvereinigung einen weiteren wichtigen Partner - die Wirtschaftskammer steigt heuer aus, berichtet die "Presse" (Samstag-Ausgabe). "In dieser Form sehen wir derzeit keinen Mehrwert für uns. Wir wünschen uns mehr inhaltliche Themen-Fokussierung", so WKÖ-Sprecherin Sonja Horner zur Zeitung.
Dem Bericht zufolge soll Forum-Präsident Franz Fischler die Arbeiterkammer aufgefordert haben, sich als Kooperationspartner zurückzuziehen. Die Wirtschaftskammer ist - wie ihre sozialpartnerschaftliches Gegenüber, die Arbeiterkammer - seit 2014 an Bord, gewonnen wurden beide vom früheren EU-Agrarkommissar und nunmehrigen Forum-Präsidenten Fischler.
Die Wirtschaftskammer hält fest, dass diese Entscheidung zunächst für heuer gelte, für 2019 sei man gesprächsbereit, aber mit dem Wechsel an der WKÖ-Spitze von Christoph Leitl zu Harald Mahrer würden zahlreiche Aktivitäten neu bewertet und angepasst. Es geht der Kammer um mehr Internationalität und Innovationen. Die WKÖ wird heuer am Forum überhaupt nicht vertreten sein.
Gegenüber der "Presse" meinte Fischler, es sei ohnehin geplant gewesen das System der finanziellen Beiträge für Alpbach zu ändern. Er wolle also vom System der "Mitveranstalter" abkommen. Wer Interesse habe, könne eine Veranstaltung im Rahmen des Forums einzeln buchen. "Das kostet dann 20.000 Euro", so Fischler zur Zeitung.