Der Kryptowährungsmarkt ist in den letzten Tagen massiv unter Druck geraten. Untersuchungen von US-Behörden wegen Insiderhandels und Hackerangriffe auf Handelsplattformen lassen die Preise von Bitcoin und Co. purzeln. Damit ist ein Ende des Wertverfalls von Bitcoin weiterhin nicht in Sicht.
Falls zudem die im Jahresverlauf oft verteidigte Marke von 6.500 Dollar (5.514 Euro) nicht hält, dürfte es laut Marktexperten noch rasanter bergab gehen. Vor einem Jahr lag Bitcoin bei 2700 US-Dollar.
Am Mittwochvormittag kostet eine Einheit der "Krypto-Leitwährung" an der europäischen Handelsplattform Bitstamp noch 6.550 Dollar. Im Vergleich zur Vorwoche ist dies ein Minus von rund 14 Prozent. In der Nacht auf Montag stürzte der Wert eines Bitcoin innerhalb einer Stunde um 500 Dollar auf unter 6.800 Dollar. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert damit mehr als halbiert. Die Marktkapitalisierung sinkt laut Angaben von "Coinmarketcap" dementsprechend im Wochenverlauf um weitere 17 Milliarden auf 113 Milliarden Dollar.
Große Unruhe
Auch vergleichsweise kleine Negativereignisse scheinen den Kryptowährungsmarkt mittlerweile in große Unruhe zu versetzen. Ein Hackerangriff auf die eher unbekannte südkoreanische Krypto-Börse Coinrail hat Anleger offenbar stark verunsichert.
Der Kurs des Bitcoin sackte zeitweise um 13 Prozent ab. Coinrail gab am Montag bekannt, dass Angreifer am Sonntag rund 30 Prozent der gehandelten Digitalwährungen entwendet hätten. Laut Medienberichten betrug der Wert der verlorenen Coins umgerechnet rund 31 Millionen Euro.
Aus Sicht der Falcon Private Bank besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Bitcoin-Preis bald auch deutlich unter der Marke von 6.000 Dollar notieren könnte: "Sollte der Preis unter diese Schwelle fallen, wäre dann auch der Weg bis zur nächsten Marke von 5.000 Dollar frei", so die Experten.
Warten auf Gegentrend
Insgesamt bleibe der im Mai begonnene Abwärtstrend weiterhin intakt. Eine Gegenbewegung machen die Falcon-Analysten bei einem Anstieg über 7.000 Dollar aus. "Insgesamt lässt sich sagen, dass Ausverkäufe in der Regel stärker ausfallen werden, da die Angst vor weiteren heftigen Kurskorrekturen größer ist", so das Fazit. Eine Aufwärtsbewegung würde aus Sicht der Falcon-Analysten hingegen länger und langsamer ausfallen.
Der Blick auf weitere größere Kryptowährungen fällt indes noch düsterer aus. Unter den Top-10 verlieren Coins wie Bitcoin Cash oder Litecoin im Wochenverlauf zwischen 18 und 24 Prozent. Ethereum büßte etwa in der letzten Woche rund 19 Prozent ein und steht bei rund 490 Dollar.
Die gesamte Marktkapitalisierung aller auf "Coinmarketcap" aufgeführten Kryptowährungen ist in den vergangenen sieben Tagen regelrecht eingebrochen und beträgt aktuell rund 280 Milliarden Dollar nach gut 343 Milliarden vor Wochenfrist. Der "Marktanteil" des Bitcoin steigt unterdessen auf 40 Prozent (Vorwoche 37,9 Prozent).