Ein Skandal um fingierte Konten und andere dubiose Geschäftspraktiken kommt die US-Großbank Wells Fargo noch einmal teuer zu stehen. Im Rahmen eines Vergleichs mit verschiedenen US-Regulierern zahlt das Geldhaus insgesamt 1,0 Milliarden Dollar (800 Mio. Euro), wie US-Behörden am Freitag in Washington mitteilten.
Wells Fargo kämpft schon länger mit den Folgen der Affäre. Nachdem die Bank im September 2016 eingeräumt hatte, dass Mitarbeiter über Jahre von Kunden nicht genehmigte Konten eingerichtet hatten, war rasch weiterer Ärger etwa wegen dubioser Preisaufschläge bei Auto- und Hypothekenfinanzierungen hinzugekommen.
Wachsen verboten
Tausende Mitarbeiter wurden wegen des Skandals gefeuert, auch der langjährige Vorstandschef John Stumpf musste seinen Hut nehmen. Mit Sammelklägern hatte sich Wells Fargo schon 2017 auf einen Vergleich über 110 Millionen Dollar geeinigt. Auch von US-Behörden waren bereits zuvor Bußgelder über 185 Millionen Dollar verhängt worden.
Im Februar hatte zudem die US-Notenbank einen Wachstumsstopp verfügt, der es Wells Fargo verbietet, die Bilanzsumme auszuweiten, bevor die internen Kontrollen ausreichend verbessert werden. Dennoch laufen die Geschäfte gut: Im ersten Quartal steigerte Wells Fargo den Gewinn im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar.