Der bisherige VW-Markenchef, der Österreicher Herbert Diess, wird neuer Volkswagen-Konzernchef. Damit löst er Vorgänger Matthias Müller ab, wie VW am Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte.
Müller scheide im gegenseitigen Einvernehmen mit sofortiger Wirkung als Vorstandsvorsitzender, aber nicht aus dem Unternehmen aus. Demnach wird er seinen Vertrag bis 2020 erfüllen.
Volkswagen führt im Zuge eines umfassenden Konzernumbaus neue Markengruppen ein. Damit soll der Autokonzern künftig nicht mehr so zentral geführt werden. Eingeführt werden die Markengruppen "Volumen", "Premium" und "Super Premium", wie das Unternehmen am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte. Für die Nutzfahrzeugeinheit Truck & Bus sollen die Voraussetzung geschaffen werden, diese an die Börse zu bringen.
So soll VW übersichtlicher und besser steuerbar werden
Laut "Spiegel" sollen die einzelnen Marken in den vier Gruppen aufgeteilt werden - für die Volumenmodelle VW, Skoda und Seat, die Premiumfahrzeuge mit Audi, die Sportwagen mit Porsche, Bentley, Bugatti und Lamborghini und die Nutzfahrzeuge mit MAN, Scania und den leichten Nutzfahrzeugen.
Die für die Markengruppen verantwortlichen Vorstandsvorsitzenden übernehmen zusätzlich Konzernführungsaufgaben. Der neue Konzernchef Herbert Diess verantwortet demnach die Konzernentwicklung- und Forschung, Audi-Chef Rupert Stadler den Konzernvertrieb und Porsche-Chef Oliver Blume die Konzernproduktion.
Der Konzern wird zudem in sechs Geschäftsfelder und die Region China gegliedert. Dadurch soll Volkswagen übersichtlicher und besser steuerbar werden.
Wer kommt, wer geht
Mit dem größten Umbau in der Unternehmensgeschichte geht ein Stühlerücken im Vorstand einher.
Der langjährige Einkaufsvorstand Francisco Javier Garcia Sanz verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, seine Aufgaben wird der Beschaffungsvorstand der Marke, Ralf Brandstätter, kommissarisch übernehmen. Den Hut muss Personalvorstand Karlheinz Blessing nehmen. Für ihn rückt der bisherige Generalsekretär und Vertraute von Betriebsratschef Bernd Osterloh, Gunnar Kilian, in den Vorstand ein.