Seit 2012 hat die Pankl Gruppe allein im Großraum Kapfenberg fünf Großprojekte realisiert und dabei mehr als 100 Millionen Euro investiert - der Umsatz, zuletzt 200 Millionen Euro, sowie der Mitarbeiterstand (weltweit 1700, davon 1025 in der Steiermark) wurden in diesem Zeitraum verdoppelt.
Die größte Investition der Firmengeschichte wurde jetzt offiziell eröffnet: In das neue High Performance Antriebswerk sind mehr als 42 Millionen Euro geflossen. „Das größte Investitionsprojekt unserer Firmengeschichte konnte plangemäß realisiert werden. Ich bedanke mich für diese außerordentliche Leistung bei allen am Projekt beteiligten Pankl Mitarbeitern und natürlich auch bei den involvierten Firmen“, sagt Pankl-CEO Wolfgang Plasser.
Vor zwei Jahren erfolgte der Spatenstich, vor einem Jahr startete der Probebetrieb, seit Herbst wird produziert. Plasser: „Wir haben im Vorjahr 11.000 Getriebe ausgeliefert, heuer werden es 80.000 sein, in zwei Jahren das Doppelte.“
Das hochmoderne Werk besteht aus drei Teilbereichen: Der größte Bereich ist die voll digitalisierte und smart automatisierte Getriebefertigung, der zweite Teilbereich besteht aus einer hochmodernen Wärmebehandlungsanlage, der dritte Teilbereich betrifft das Thema des sogenannten „Additive Manufacturing“.
Übrigens: In Kapfenberg gibt’s, wie berichtet, bereits eine Option auf ein 80.000-Quadratmeter-Grundstück für zwei Hallen. Plasser: „Eine davon ist für die Luftfahrt, die zweite für etwas anderes, aber darüber sprechen wir jetzt noch nicht.“
Kooperationen mit weiteren Hightech-Firmen
Neben der Pankl eigenen additiven Fertigung wird am Standort Kapfenberg künftig auch in Kooperation mit Voestalpine Böhler Edelstahl, EOS und Quintus, das „Pankl Additive Manufacturing Competence Center“ (PAMCC) betrieben. Zielsetzung ist es, diese zukunftsweisende Technologie weiterzuentwickeln, um sie speziell im Automobil- und Luftfahrtbereich zu etablieren.
Die Kooperation mit Voestalpine Böhler Edelstahl ermöglicht eine gemeinsame maßgeschneiderte Entwicklung von neuen und optimierten Metallpulvern, als optimales Ausgangsprodukt für den Druckprozess. Mit EOS wurde ein führender Hersteller von Lasersintermaschinen als Partner gewonnen, der nicht nur seine langjährige Erfahrung hinsichtlich Prozesstechnologie einbringt, sondern auch die jeweils neuesten Maschinengenerationen schon vor Markteinführung zur Verfügung stellt, teilt das Unternehmen mit. "Die richtige thermische Nachbehandlung ist die grundlegende Basis für die Funktionalität von gedruckten Bauteilen. Daher wurde auch eine vom Kooperationspartner und Weltmarktführer Quintus hergestellte HIP Anlage (Heiß Isostatisch Pressen) angeschafft."
"Ich sehe riesiges Potenzial"
Pankl.Aufsichtsratschef und KTM-Lenker Stefan Pierer betont: "Additive Manufacturing wird viele Herstellungsprozesse revolutionieren. Pankl hat als High Tech Firma sowohl die metallurgische Kompetenz als auch die Notwendigkeit, bei der Weiterentwicklung dieser Technologie ganz vorn dabei zu sein. In der Kooperation von Pankl mit voestalpine, EOS, Quintus und der Montanuniversität Leoben sehe ich ein riesiges Potential und es sind alle Voraussetzungen gegeben um auch bei dieser Technologie eine weltweit führende Rolle zu spielen."
"Am Standort Kapfenberg, wo unsere Tochtergesellschaft voestalpine Böhler Edelstahl aktuell in weitere Aggregate für die Herstellung von Metallpulver als Ausgangsmaterial für den 3D-Druck investiert, entsteht damit ein einzigartiges Know-how-Zentrum für diese Technologie“, sagt Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division des Konzerns.
"Herausragender steirischer Leitbetrieb"
„Die Innovationskraft, die von Pankl ausgeht, ist beispielhaft“, betonte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Rahmen der Eröffnung. „Großartige Unternehmen, wie Pankl, haben mit ihren hochqualifizierten Mitarbeitern aus einer schwierigen Region entlang der Mur-Mürz-Furche ein Zentrum der Hochtechnologie gemacht. Das schafft viele gute Arbeitsplätze in der Region."
Auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl zeigte sich erfreut über dieses "Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Steiermark". Pankl Racing trage "als herausragender steirischer Leitbetrieb viel zur positiven Entwicklung der heimischen Wirtschaft bei. Das neue hochmoderne Antriebswerk in Kapfenberg ist eine Zukunftsinvestition, die für Wertschöpfung, neue Arbeitsplätze und damit Lebensqualität in der Region sorgt".