Facebook-Boss Mark Zuckerberg will wegen des Datenskandals nicht vor einem britischen Parlamentsausschuss aussagen. Stellvertreter würden dem Ausschuss Rede und Antwort stehen, teilte das weltgrößte Internet-Netzwerk am Dienstag mit.
Facebook steht unter immensem Druck, Antworten darauf zu liefern, wie es zum Missbrauch der Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Analysefirma Cambridge Analytics kommen konnte. Neben Abgeordneten fordern Datenschützer weltweit Erklärungen hinsichtlich der Rolle des Konzerns in der Affäre.
Facebook zufolge wird vor dem britischen Parlamentsausschuss entweder Technologiechef Mike Schroepfer oder Produktchef Chris Cox auftreten. Der Ausschussvorsitzende Damian Collins sagte, dies sei "erstaunlich". Die Abgeordneten würden gern Zuckerberg persönlich befragen, vielleicht sei dies auch über eine Videoleitung möglich.
Zuckerberg verspricht "bessere Arbeit"
Dabei sind nicht nur britische Abgeordnete an einem Auftritt Zuckerbergs interessiert: Der Justizausschuss des US-Senats hat ihn neben den Chefs des Google-Mutterkonzerns Alphabet und des Kurznachrichtendienstes Twitter für den 10. April eingeladen.
Seit Bekanntwerden des Skandals hat die Facebook-Aktie an der Wall Street deutlich an Wert verloren. Am Montag kostete das Papier zeitweise nur noch 149 Dollar - so wenig wie seit Anfang Juli 2017 nicht mehr. Vorbörslich setzte sich die Talfahrt am Dienstag fort.
In den vergangenen Tagen hat sich der 33-jährige Firmenchef immer wieder in Interviews entschuldigt. Zu der Charmeoffensive gehörten auch ganzseitige Anzeigen in überregionalen Zeitungen in den USA, Großbritannien und am Dienstag auch in Deutschland. Facebook geht es dabei vor allem darum, Werbekunden und Nutzer zu halten, die vom Skandal und der fehlenden Transparenz bei den Datenschutzregeln abgeschreckt sind. Zuckerberg wirbt deshalb: "Ich verspreche, dass wir unsere Arbeit in Zukunft besser machen."