Das Analyseunternehmen Cambridge Analytica soll maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen hat. Mit seinen genauen Wählerdaten konnten im Wahlkampf Trumps Wahlbotschaften zielgerichtet an unentschlossene Wähler weitergeben werden.
Nun musste Facebook zugeben, dass diese Analysen auf den Profilen von 50 Millionen Nutzern basieren, die ohne Wissen an Cambridge weitergegeben wurden. Schuld daran soll ein Programmierer gewesen sein, der eine Schnittstelle zu Facebook programmiert hat. Dieser hat dann die Daten unerlaubter Weise an Cambridge Analytics weitergegeben. Facebook wusste schon 2015 davon und verlangte von Cambridge die Löschung der Daten. Das Analyseunternehmen sicherte auch zu, dass das geschehen sei. Allerdings war das wohl gelogen, wie mehrere US-Medien berichten.
In einem Statement hat Facebook nun angekündigt, die Zusammenarbeit mit Cambridge Analytica zu beenden. Facebook steht seit Monaten unter Kritik, da politische Netzwerke das Medium immer öfter zu Propagandazwecken missbrauchen. Vor allem der Vorwurf, dass russische Trollfabriken den US-Wahlkampf beeinflusst hätten wiegt schwer.
Im November des Vorjahres hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg anlässlich der Veröffentlichung von Quartalszahlen erklärt, Facebook meine "es ernst damit, Missbrauch auf unseren Plattformen zu verhindern". Die Nutzerzahl wachse und das Geschäft laufe gut, sagte Zuckerberg. "Aber das spielt keine Rolle, wenn unsere Dienstleistungen in einer Art und Weise ausgenutzt werden, die die Leute nicht zusammenbringt." Es mache ihn wütend, dass Russland das Netzwerk benutzt habe, um Zwist zu säen.