Der Linzer Stahl- und Verarbeitungskonzern voestalpine verspricht sich von der US-Steuerreform einen Gewinnschub. Für das kommende Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende März) werde für den US-Markt mit einer Verbesserung des Nettoergebnisses im oberen einstelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet, sagte Konzernchef Wolfgang Eder am Donnerstag zu Reuters.
Die voestalpine betreibt in den USA 47 Standorte, die jährlich 984 Mio. Euro umsetzen. Angaben zum US-Ergebnis macht das Unternehmen keine. Ein großes Werk steht beispielsweise in Corpus Christi, Texas.
"Die jüngste Senkung der Unternehmenssteuern leistet durchaus einen positiven Beitrag zur Erhöhung der Standortattraktivität in den USA", sagte Eder. Die USA blieben daher neben China weiterhin wichtigster Wachstumsmarkt außerhalb Europas.
Strafzölle sorgen für Unrhuhe
Die Entwicklungen dort werde die voestalpine aber weiterhin genau beobachten. Bisher seien die Umsetzungsmaßnahmen der US-Regierung überschaubar, sagte Eder. Im vergangenen Jahr sorgten vor allem die Pläne von US-Präsident Donald Trump für Strafzölle und Importbeschränkungen für europäische Stahlfirmen für Unruhe in der Branche.
Generell würden österreichische Firmen, die an Ort und Stelle in den USA produzieren, jedenfalls von der Senkung der Körperschaftssteuer in den USA von 35 auf 21 Prozent profitieren, erklärte erst kürzlich Michael Löwy von der Industriellenvereinigung im APA-Gespräch. Auch auch wenn womöglich eine Austro-Firma von weiteren neuen Regeln im Rahmen der US-Steuerreform betroffen sein sollte, dürften sich die Kosten mit der niedrigeren Körperschaftssteuer mehr als gegenrechnen, so der IV-Bereichsleiter für internationale Beziehungen.
Österreichische Firmen haben 680 Niederlassungen in den USA. Davon sind ein knappes Drittel von rund 200 mit Produktionsniederlassungen vertreten. Heimische Größen in den USA sind neben der voestalpine, Wienerberger, RHI, Miba, Alpla, Andritz, AVL, Engel, Hoerbiger, Lenzing, Rosenbauer.