"Das ist eine typische Blase", sagte George Soros am Donnerstag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. "Der Bitcoin ist keine Währung", fuhr der 87-Jährige fort. "Es ist Spekulation."
Für eine Währung fehle die Stabilität, erklärte der legendäre Finanzspekulant. "Eine Währung, die 25 Prozent am Tage schwankt, kann nicht genutzt werden, um etwa Löhne zu zahlen." Es handle sich um ein "Missverständnis wie die Tulpenmanie", griff er einen viel benutzten Vergleich auf: Im 17. Jahrhundert war eine Blumen-Liebhaberei reicher Niederländer in einen irrationalen Kaufrausch umgeschlagen - bis die Blase platzte und die Preise ins Bodenlose fielen.
Soros erwartet nach eigenen Worten aber keinen solchen Einbruch. Stattdessen rechnet er damit, dass der Bitcoin langsam an Wert verliert. Seine Begründung: Diktatoren nutzten den Bitcoin, um Gelder zu verschieben. Die zugrunde liegende Blockchain-Technologie sei aber innovativ und könne auch zum Guten benutzt werden.
Der Bitcoin ist die bekannteste Digitalwährung. Er stehen seit einiger Zeit verstärkt in der Schusslinie von Finanzaufsehern und Politikern. Kryptowährungen könnten von Kriminellen genutzt werden, sagte die britische Premierministerin Theresa May in Davos und erklärte, dies beobachten zu wollen. Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, "gesetzeswidrige Aktivitäten" bei Kryptowährungen müssten unterbunden werden.
Andere Beobachter fürchten Risiken fürs Finanzsystem durch eine Kettenreaktion im Falle eines rapiden Wertverfalls. Der Bitcoin war im vergangenen Jahr von 1.000 auf fast 20.000 Dollar gestiegen, nur um dann wieder etwa die Hälfte an Wert zu verlieren.