Seit 1997 zahlen Autofahrer in Österreich die Autobahnmaut, ebenso lange bringen sie Vignetten an ihren Vehikeln an. 21 Jahre später muss niemand mehr kleben, der stattdessen auf die digitale Alternative setzen will – und das sind viele. Laut Asfinag wurden - Stand Mittwoch - bereits mehr als 400.000 digitale Vignetten verkauft, in den nächsten Tagen wird noch ein Schub erwartet. Zum Vergleich: 2017 verkaufte die Asfinag rund vier Millionen Jahresklebevignetten. Rund um die digitale Vignette
Frist. Bei der Digitalversion gibt es eine wichtige Frist: Wegen des Rücktrittsrechts bei Online-Käufen und des Postweges gilt die digitale Vignette erst am 18. Tag nach dem Kauf. Wer am 1. Februar also mit einer gültigen digitalen Vignette unterwegs sein will, muss sie spätestens am 14. Jänner kaufen.
Ob Klebevignette oder digitales Pickerl, der Preis ist gleich und heuer um ein Prozent höher als 2017: Die Jahresmaut für Pkw beträgt 87,30 Euro, für Motorräder 34,70. Die digitale Vignette ist an das Kennzeichen gebunden und hat den Vorteil, dass nach einem Scheibenbruch die Maut nicht noch einmal bezahlt werden muss. Auch Besitzer von Wechselkennzeichen brauchen nicht mehr für jedes Fahrzeug ein eigenes Pickerl. Die Kontrolle übernehmen speziell ausgerüstete, stationäre Kameras und die mobile Aufsicht, deren Organe ebenfalls mit Lesegeräten ausgestattet sind. Fahrzeuge bzw. Kennzeichen mit digitaler Vignette sind zudem in einem Register erfasst („Vignettenevidenz“), das online für alle zugänglich ist.
Pickerl. 2018 hat für die Benützer der Straßen noch andere Neuerungen parat. Zum Beispiel bei der Paragraph-57-a-Überprüfung vulgo „Pickerl“: Wird ein schwerer Mangel festgestellt, darf das Fahrzeug nur noch zwei Monate genutzt werden. Bei Gefahr in Verzug kann die Zulassung sofort aufgehoben werden. Für Lkw, Rettungsautos und Taxis fallen beim Pickerl die Toleranzfristen weg.
eCall. Neu ist auch, dass ab 31. März neu genehmigte Pkw und Lkw bis 3,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht über ein automatisches Notrufsystem („eCall“) verfügen. Bei einem Unfall sendet ein Sensor ein Notsignal sowie wichtige Informationen an die Notrufzentrale. So kann die Position des Autos geortet werden.
Mopedprüfung. Ab März ist geplant, die Prüfung für den Mopedführerschein am Computer abzuwickeln – statt wie bisher am Papier. Das soll Manipulationen Einhalt gebieten. Bestanden hat, wer 80 Prozent richtig beantwortet.
Und sonst? Über so manchem Vorhaben im Regierungsprogramm steht die Frage, ob und wann es in die Tat umgesetzt wird. Die Normverbrauchsabgabe (NoVA) soll reformiert werden, der Fokus auf den Verbrauch anstatt auf die Motorleistung gelegt werden. Weitere Pläne von Neo-Verkehrsminister Norbert Hofer (FP): Die Luft-100er und -80er (IG-L) will er prüfen und gegebenenfalls seltener einsetzen sowie E-Autos von den Limits ausnehmen. Auf der Autobahn kann sich Hofer außerdem Höchsttempo 140 vorstellen und im Stadtverkehr Rechtsabbiegen bei Rot.