Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther gab sich nach den Weihnachtsfeiertagen zuversichtlich. Die Verhandlungen mit potenziellen Käufern seien weit fortgeschritten, mit einem Ergebnis "in Kürze" zu rechnen.
Es geht um Teile des Geschäftsbetriebs. Wann das Ergebnis stehen wird, darüber machte die Insolvenzverwaltung im laufenden Verfahren keine Angaben. Nach wie vor gilt, dass bis Ende Dezember Zeit ist. Spekuliert wurde zuletzt darüber, dass es heute oder morgen zu Entscheidungen kommt.
Am Freitag vor Weihnachten hatte der Insolvenzverwalter mitgeteilt, dass sechs strategische Interessenten Angebote für weite Teile des Geschäftsbetriebs vorgelegt haben. Davon waren fünf Angebote verbindlich. Mit zunächst vier Bietern wurden finale Verhandlungen angekündigt.
Namen nennt der Insolvenzverwalter nicht. Zu den Interessenten zählt nach eigenen Angaben Niki-Gründer Niki Lauda, er wird in Medien immer wieder auch im Verein mit Condor/Thomas Cook genannt, sowie die spanische Vueling/IAG. Fest steht auch, dass ein Niki-Käufer ab Anfang Jänner praktisch sofort die laufenden Kosten decken muss - also auch die Gagen von übernommenen Beschäftigten. Der Erhalt möglichst vieler Jobs in Österreich und Deutschland sei eine der zentralen Fragen im laufenden Investorenprozess, teilte Flöther mit.
Niki-Dezembergehälter gesichert
Für die Niki-Beschäftigten im Inland gab es am Mittwoch gute Nachrichten. Sie werden bis Jahresende ihre Dezembergehälter überwiesen bekommen. Die Bezahlung der Dezembergagen hat der Insolvenzverwalter bekannt gegeben: "Alle rund 790 österreichischen Mitarbeiter der Niki Luftfahrt GmbH erhalten voraussichtlich bis Jahresende ihre Löhne und Gehälter für den Monat Dezember", teilte Flöther mit.
Als Niki am 13. Dezember Insolvenz beantragt hat, blieb offen, wie die Löhne und Gehälter der österreichischen Arbeitnehmer finanziert werden können. Weil Niki zu einem deutschen Konzern (Air Berlin) gehört, wurde der Insolvenzantrag in Deutschland gestellt. Dadurch waren zwar die Entgelte der rund 200 deutschen Beschäftigten über das deutsche Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Die österreichischen Arbeitnehmer haben jedoch noch keinen Anspruch auf Zahlungen aus dem österreichischen Insolvenz-Entgeltfonds.
Flöther teilte am Mittwoch mit, eine rechtlich einwandfreie Lösung gefunden zu haben, die österreichischen Niki-Mitarbeiter im Monat Dezember aus der Insolvenzmasse des Unternehmens zu bezahlen.
Für die deutschen Arbeitnehmer habe man eine Insolvenzgeldvorfinanzierung erreicht, diese Beschäftigten hätten ihr Insolvenzgeld für Dezember schon erhalten.