Die Hypo-Abbaubank Heta könnte auch die Vermögenswerte anderer Bad Banks verwerten und ihr erworbenes Verwertungs-Know-how sinnvoll einsetzen – so der Vorschlag des Kärntner Landeshauptmannes Peter Kaiser (SPÖ) und seiner Stellvertreterin und Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Von der Erfahrung der Heta Österreich sollen auf diese Weise das Land Kärnten und die Steuerzahler profitieren.

Die Heta beziehungsweise ihre Mitarbeiter sollen, so Kaiser, die Verwertung der Assets, also der Vermögenswerte, von anderen österreichischen Abbaugesellschaften übernehmen. Aktuell wären das die KA Finanz AG, die Abbaugesellschaft aus der Spaltung der Kommunalkredit, und die Immigon Portfolioabbau AG, die Abbaugesellschaft aus der Spaltung der Österreichischen Volksbanken AG. Beide würden über milliardenschwere Vermögenswerte verfügen, die es jetzt zu verwerten gelte.

Landeshauptmann Peter Kaiser will der neuen Bundesregierung den Vorschlag unterbreiten
Landeshauptmann Peter Kaiser will der neuen Bundesregierung den Vorschlag unterbreiten © APA

Die Abbaubank Heta hat derzeit noch knapp 250 Mitarbeiter. Die "Reste-Verwertung" schreitet aber rasch voran, und bis 2020 soll sie abgeschlossen sein. Der Abbauerfolg liegt außerdem über den Erwartungen. Zwar bleibt die Hypo-Heta ein Milliardengrab, aber der durch den Abbauerfolg geringere Schuldenschnitt ist zumindest ein Trost für die Steuerzahler. Denn der Bund, der den Rückkauf der Heta-Anleihen vorfinanziert hat, profitiert davon.

Zuerst noch konkrete Gespräche

Ob und wie viele Mitarbeiter bleiben könnten, wenn die Heta auch die Verwertung für andere Abbaugesellschaften übernimmt, könne zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht gesagt werden, so Andreas Schäfermeier, Sprecher von Landeshauptmann Kaiser. Und bevor überhaupt über den Erhalt von Arbeitsplätzen gesprochen werden kann, müssen zuerst noch konkrete Gespräche mit den Bank-Verantwortlichen geführt und der neuen Bundesregierung die Idee unterbreitet werden.

Die Abbauexperten der Heta hätten aber, so Kaiser, bewiesen, dass sie sehr erfolgreich verwerten können. "Sie haben zweifellos das nötige Know-how, die Erfahrung und die in dieser Form in Österreich einzigartige Expertise, um auch andere problematische Abbaugesellschaften bzw. deren noch vorhandene Vermögenswerte erfolgreich und im Interesse der Steuerzahler verwerten zu können", sind Kaiser und Schaunig überzeugt. Mit der Heta verfüge man über eine bestehende Konstruktion, die es in dieser Form sonst nicht gebe, und die erst aufgebaut werden müsste.

Seitens des Landes werde man daher mit den Heta-Verantwortlichen diskutieren und dann Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) schriftlich zu einer Stellungnahme auffordern.