Die EU-Kommission hat die Übernahme der insolventen Air-Berlin-Tochter LGW durch die Lufthansa unter Auflagen genehmigt. "Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind", so Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Allerdings muss die Lufthansa unter anderem auf Start- und Landerechte (Slots) am Flughafen Düsseldorf verzichten, damit ihre Marktposition dort nicht zu stark wird.
Nach Angaben von Air Berlin wollte die Lufthansa 18 Millionen Euro für die Regionalflugtochter LGW aus Dortmund zahlen. Der Dax-Konzern konnte sich bei der Zerschlagung der insolventen Air Berlin ein kleineres Stück sichern als ursprünglich geplant.
Die Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki mit ihren rund 20 Flugzeugen stieß auf so große Bedenken der EU-Wettbewerbshüter, dass die Lufthansa den Plan aufgab, woraufhin Niki Insolvenz anmelden musste und jetzt einen anderen Eigentümer finden soll.
Ursprünglich wollte Lufthansa 81 Flieger von Air Berlin zum Ausbau ihrer Billigflugtochter Eurowings übernehmen. Die Kranich-Airline hätte laut Vestager jedoch auf einer bedeutenden Zahl von Strecken ein Monopol gehabt.
Auf die LGW entfielen 30 der 81 Maschinen. Die Regionalfluggesellschaft hat rund 870 Mitarbeiter. Sie war seit 2007 als Flugdienstleister für Air Berlin tätig und wurde von den Berlinern erst im Frühjahr für einen symbolischen Betrag gekauft.