Der Chefs des Aufsichtsrats von Siemens, Gerhard Cromme, stellt sich demonstrativ hinter den umstrittenen Kurs von Konzernchef Joe Kaeser. Er sei fest davon überzeugt, dass das, was Siemens und Vorstandschef Joe Kaeser jetzt machten, richtig sei, sagte Cromme der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).

Unausweichlich

Der Abbau von knapp 7000 Jobs in der Kraftwerkstechnik und die geplante Schließung von Standorten seien unausweichlich. "Die Nachfrage ist dramatisch eingebrochen und wird nicht wieder das alte Niveau erreichen." Die allgemeine Lage sei derzeit gut, die Konjunktur laufe, da könne so ein Abbau umgesetzt werden. "Wenn wir jetzt nicht reagieren, wird man uns hinterher Managementfehler vorwerfen", sagte Cromme.

Cromme kündigte aber auch an, Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter zu finden, die "unverdientermaßen in diese Situation" geraten seien. "Wir werden versuchen, ihnen zu helfen. Dafür werden wir konstruktive Gespräche mit den Betriebsräten aufnehmen. Und wir werden alles daran setzen, um sozial verträgliche Lösungen zu finden", ergänzte Cromme. Zur Strategie Kaesers, Geschäftseinheiten abzuspalten und eigenständig zu führen, sagte Cromme: "In jedem Fall wollen wir immer die Mehrheit an Zukunftsgeschäften. Sonst ist es besser, wir steigen aus."