108 Millionen Euro haben Kärntens Tourismusbetriebe heuer in Qualitätsverbesserungsmaßnahmen, Vergrößerungen bzw. Mitarbeiterunterkünfte investiert. Insgesamt 214 Projekte wurden damit angestoßen oder schon fertig umgesetzt.
An den Zahlen kann man ablesen, dass die Investitionsbereitschaft im Kärntner Tourismus sehr hoch ist: Mit den Summen hat sich Kärnten im Bundesländervergleich an den dritten Platz hinter Tirol und Salzburg katapultiert. Es ist nicht lange her, als Kärnten den vorletzten Platz belegte.
In den 108 Millionen stecken rund 65 Millionen Euro Förderungen der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank ÖHT. Die Bank gehört der Bank Austria, der Raiffeisenbank und der Erste Bank. Sie gewährt im Auftrag des Bundes zinsfreie Kredite und wickelt Förderprogramme ab. In Kärnten macht sie das gemeinsam mit dem Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds KWF. Nicht gefördert wird laut ÖHT-Chef Wolfgang Kleemann "Ersatzbedarf", wie etwa neue Stühle oder ein neuer Teppich.
Die Aufbruchstimmung im Kärntner Tourismus und das vierprozentige Nächtigungsplus im heurigen Sommmer hängen freilich mit der internationalen touristischen "Großwetterlage" bzw. der Weltpolitik zusammen. Die Investitionsbewegung lässt laut Tourismuslandesrat Christian Benger darauf hoffen, dass aus Gästen Stammgäste werden.
Im Fokus der Fördergeber steht jetzt das Thema Digitalisierung im Tourismus. Es gibt in Kärnten bereits Hotels mit digitalen Sprachassistenten für Gäste. In vernetzte Kundendatenbanken wurden zuletzt in der Region Villach/Faaker See/Ossiacher See investiert. Dass die Kärntner Beherbergungsbetriebe erst zu 20 Prozent übers Internet buchbar sind, hält Landesrat Benger für gefährlich. "Der Anteil ist auf 80 Prozent zu erhöhen. Wer nicht im Netz ist, ist nicht am Markt."