Der frühere ÖVP-Obmann, Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer ist seit Oktober 2015 Chef des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Wie auch Kärntner Unternehmen vom EFSI profitieren und sich Darlehen holen können, erzählt er am Donnerstag (14.12.2017) ab 18.30 Uhr im Rahmen einer Präsentation bei der Wirtschaftskammer Kärnten.
Von der Idee her versucht die Europäische Union mit dieser Initiative die Investitionstätigkeit zu steigern. Und es handelt sich, so Molterer, dabei oft um Projekte oder Investitionen, die aus unterschiedlichen Gründen wie zum Beispiel der Länge der Laufzeit des Darlehens, von den regionalen Banken nicht finanziert werden können. Da erfolgt die Finanzierung dann über die EIB-Gruppe, bestehend aus Europäischer Investitionsbank (EIB) und Europäischem Investitionsfonds. "Die EIB stellt die Finanzierung, und der EFSI die Garantie", erklärt Molterer.
Darlehen gibt es für Klein- und Mittelbetriebe, Infrastrukturinvestitionen, Innovationen und für Investitionen im Bereich Umwelt und Energie. "Es ist keine Förderung, sondern ein Darlehen. Wir wollen da tätig sein, wo die Banken nicht tätig sein können", betont Molterer. Und das Darlehen betrage maximal 50 Prozent der Investition.
Anträge auch von Kärntner Unternehmen
Anträge gebe es aktuell auch von Kärntner Unternehmen. Diese seien gerade in der Prüfung. Über die EIB seien in Kärnten aber beispielsweise schon das Klinikum oder die Stadtwerkeinfrastruktur finanziert worden. Europaweit beträgt das Investitionsvolumen bis Mitte 2018 mit Hilfe von EFSI 315 Milliarden Euro, bis Ende 2020 liege das Investitionsziel bei 500 Milliarden Euro. Bisher seien 350 Projekte mit der Garantie des EFSI versehen worden. Welche Anforderungen muss ein Unternehmen erfüllen? "Das ist sehr individuell. Es gibt für jedes Projekt und Unternehmen ein maßgeschneidertes Paket", so Molterer.
Astrid Jäger