Der Hype um Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Dash, Ripple, IOTA und Co. treibt immer seltsamerer Blüten. Derzeit bringt vor allem eine Anwendung die Ethereum-Blockchain unter Druck: Virtuelle Katzen, die man sammeln und züchten kann, quasi eine Art Tamagotchi 4.0.
Ende November gibt das Spiel CryptoKitties live. Dabei handelt es sich um einen Smart-Contract auf der Ethereum-Blockchain, deren Kryptowährung Ether nach Bitcoin den zweiten Rang unter den Kryptocoins einnimmt. Smart-Contracts sind kleine Programme, die innerhalb des Ethereum-Protokolls ausgeführt werden und in Ether verrechnet werden.
Bei CryptoKitties besteht dieser Smart-Contract aus einer Art virtueller DNA. Jedes dieser Computer-Kätzchen hat gewisse Eigenschaften und ein besonderes Aussehen. Man kann die CryptoKitties untereinander kreuzen und erhält so eine neue einzigartige virtuelle Kreatur, die dann eine Generation höher ist als die "Eltern". Je höher die Generation der virtuellen Katze, desto länger dauert die "Kreuzung". Die Macher des Spiels veröffentlichen alle 15 Minuten eine neue Cryptokatze der Generation 0 und sorgen so für Nachschub.
Züchten und Handeln
Doch mit dem Sammeln und Kreuzen ist es nicht getan. Denn diese virtuellen Katzen haben einen Wert. Es gibt einen Marktplatz auf dem man sie kaufen und verkaufen kann - gezahlt wird in Ether. Die günstigste Kätzchen kosten umgerechnet rund 10 Euro und sind derzeit zwischen Generation 15 bis 20. Wer eine Generation-0-CryptoKitty haben will, muss hingegen umgerechnet rund 1000 bis 1800 Euro zahlen. Eine Generation-1, also ein "Kind" der Generation-0, kann man für 500 bis 1000 Euro verkaufen.
Das Prinzip ist so erfolgreich, dass CryptoKitties für rund elf Prozent der Transaktionen im Ethereum-Netzwerk verantwortlich ist. Da die Kätzchen auf einem eigenen Marktplatz gehandelt werden, hat sich der Erfolg des Spiels jedoch nicht wirklich auf den Kurs von Ether ausgewirkt. Er steht derzeit bei rund 368 Euro.
Roman Vilgut