In den vergangenen drei Monaten hat sich der Wert einer Bitcoin verdreifacht und steht nun bei fast 11.000 Euro. Doch wofür Bitcoin drei Monate gebraucht hat, konnte die Kryptowährung MIOTA binnen einer Woche erreichen. Am 29. November wurde eine MIOTA noch mit rund 1,25 Euro gehandelt. Gestern waren es über vier Euro. MIOTA ist inzwischen die viertgrößte Kryptowährung der Welt mit einer Marktkapitalisierung von fast elf Milliarden Euro.
Doch was ist MIOTA und warum steigt der Kurs so rasant? MIOTA steht für „Million-IOTA“, die Kryptowährung der gleichnamigen Stiftung. In Deutschland von Dominik Schiener, Sergei Popov und David Sønstebø entwickelt, sieht sich IOTA als Plattform des Internet der Dinge (IoT). Daher konzentriert sich das Unternehmen auf die Dezentralisierung und Kryptografie und sieht sich weniger als „digitale Währung“. IOTA verwendet dabei eine Technologie, welche die Sicherheit einer Blockchain bietet, allerdings anders funktioniert. Kern der IOTA-Technologie ist die Weitergabe von Sensordaten, die für automatisierte Prozesse genutzt werden können.
Was auf den ersten Blick kompliziert klingt, ist im Grunde einfach. Das klassische Beispiel für das Internet der Dinge ist der Kühlschrank, der Milch bestellt, wenn diese leer ist. Damit der Kühlschrank „weiß“, dass die Milch ausgeht, braucht es Sensoren. Optische Sensoren erkennen das Fehlen der Milch, Gewichtssensoren merken, wenn die Milch fast leer ist.
Diese Daten haben einen Wert. Der Supermarkt oder Milchlieferant könnte seine Lagerhaltung mithilfe dieser Daten optimieren und ist vielleicht bereit, dafür zu zahlen. Hier kommt IOTA ins Spiel. Der Kühlschrank übermittelt diese Daten dezentralisiert und verschlüsselt. Bezahlt werden sie in MIOTA. In einer Erweiterung soll es auch die Möglichkeit geben, dass Maschinen selbst Verträge abschließen. Dann könnte der Kühlschrank auch die Milch kaufen.
Partner aus der Industrie
IOTA ist nicht das einzige Unternehmen, das auf die Technik der Kryptowährungen für das Internet der Dinge nutzt. Doch im Gegensatz zu vielen anderen hat IOTA eine prominente Liste von Partnern. Da wären die Kelag-Mutter Innogy, Bosch, VW, Cisco Systems, Samsung Artik, Fujitsu, die Deutsche Telekom, die US-Universität Berkeley oder der IT-Konzern Microsoft.
Zum Kurssprung kam es, weil am 29. November ein erster Datenmarktplatz gestartet wurde. Seitdem gibt es für MIOTA kein Halten mehr. Nachdem am 5. Dezember Microsoft bestätigt hat, sich an dem Marktplatz zu beteiligen, kam es zu einer weiteren Verdoppelung des MIOTA-Kurses.
Roman Vilgut