Die Schlichtungsstelle SIAC in Singapur, die sich am UN-Recht orientiert, ordnete am Freitag Entschädigungszahlungen in Höhe von umgerechnet 105 Millionen Euro an. Danone hatte sich wegen des Vorfalls auch an die neuseeländische Justiz gewandt.
Fonterra, damals noch ein Zulieferer von Danone, hatte im Sommer 2013 irrtümlicherweise den Fund giftiger Bakterien in mehreren Lieferungen vermeldet, die eine lebensgefährliche Lebensmittelvergiftung auslösen könnten. Später stellte sich heraus, dass es ungefährliche Bakterien waren. In der Zwischenzeit war allerdings in mehreren Staaten im asiatisch-pazifischen Raum Babymilchpulver von Danone zurückgerufen worden, unter anderem auf dem wichtigen chinesischen Markt.
"Lektionen aus dieser Krise nicht vergessen"
Danone setzte damals seine Umsatzerwartungen herab und erklärte, der falsche Alarm koste das Unternehmen dreistellige Millionensummen. Danone beendete außerdem seinen Vertrag mit Fonterra.
Das Urteil vom Freitag begrüßte Danone nun ausdrücklich. So werde gesichert, dass die "Lektionen aus dieser Krise nicht vergessen werden", hieß es. Demnach will Danone die rechtlichen Möglichkeiten in Neuseeland weiterhin prüfen.
Fonterra wiederum zeigte sich enttäuscht. Zugleich erklärte der Konzern, seine finanzielle Situation sei solide und die Zahlungen hätten keine negativen Folgen für das Geschäft. Eine Berufung bezeichnete das Unternehmen als "sehr unwahrscheinlich".