Die jüngste Wifi-Studie zum Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr 2017 in den Bundesländern (sie liegt der Kleinen Zeitung vor) zeigt Kärnten auf Platz 1 in Österreich. Die reale Bruttowertschöpfung - der Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen, abzüglich der sogenannten Vorleistungen, inflationsbereinigt - wuchs in Kärnten von Jänner bis Juni 2017 um 4,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016. "Kärnten wuchs damit im österreichweiten Vergleich am kräftigsten", so das Wifo.
Auch Südregion Platz 1
Die Steiermark verzeichnete mit 3,4 Prozent ebenfalls eine sehr kräftige Dynamik, in Summe ist damit die Südregion mit einem Wachstum von 3,8 Prozent die am stärksten wachsende in Österreich. Im Vergleichzeitraum 2016 betrug das Wachstum im Süden lediglich 1,3 Prozent.
Als Wachstumstreiber beweist sich einmal mehr die Sachgüterproduktion (+11,1 Prozent, in Österreich: +4,4 Prozent) sowie das Bauwesen in Kärnten (+11,3 Prozent). Der Tourismus überzeugt mit einem Nächtigungsplus im 2. Quartal 2017 von knapp 14 Prozent.
Das Wifo-"Halbjahres-Zeugnis" für Kärnten fällt entsprechend positiv aus: "Fast alle Sektoren entwickelten sich besonders dynamisch."
Zu wenig neue Erwerbstätige
Nicht so erfreulich: Die Zahl unselbständig Erwerbstätiger weitete sich mit +1,4 Prozent nur unterdurchschnittlich aus (Österreich: +1,9 Prozent). Das liegt auch am vergleichsweise geringen Wachstum des Arbeitskräfteangebotes in Kärnten (+0,5 Prozent). Was wiederum zu stark sinkender Arbeitslosigkeit führt.
VP-Landtagsabgeordneter und Wirtschaftsbund-Geschäftsführer Markus Malle sieht in der Lösung der Heta-Problematik und "ersten zarten Ansätzen zur Reduzierung der bürokratischen Belastungen der Kärntner Betriebe" Gründe für das "Rekordergebnis beim Wirtschaftswachstum".
Am Montag findet zu dem Themenfeld eine "Konjunktur- und Investitionskonferenz" statt.