Die Verlängerung der Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat sorgt in der Steiermark für Diskussionen. Das Mittel wird nämlich auch von der öffentlichen Hand eingesetzt. 41 steirische Gemeinden haben sich verpflichtet, auf die Verwendung zu verzichten, darunter Städte wie Graz, Leoben, Fürstenfeld, Deutschlandsberg, Judenburg oder Murau.

In der Landwirtschaft gibt es beim Einsatz von Glyphosat deutliche Unterschiede zu anderen EU-Staaten. Das direkte Aufbringen auf Feldfrüchte wie Getreide, die Sikkation, ist in Österreich verboten. Dennoch kommt nun eine deutliche Reaktion der Stainzer-Milch-Mutter Berglandmilch. Sie verbietet ihren Milchbauern den Einsatz auf ihren Äckern und Wiesen. In der Steiermark sind das rund 1900 Milchbetriebe. „In unserer Verantwortung als führender Hersteller von Milchprodukten in Österreich ist die Umsetzung eines Glyphosat-Verbotes nur logisch“, sagt Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer.

Auch die Murauer Brauerei lässt ihre Produkte regelmäßig von einem deutschen Labor testen und kann nachweisen, dass Murauer Bier frei von Glyphosatrückständen ist. Auch bei der Brauunion achtet man darauf, nur Lieferanten zu beauftragen, die ohne dem Mittel arbeiten. Allerdings schließt man Überträge von benachbarten Feldern nicht aus. Laufende Kontrollen sollen das Rückstandsrisiko minimieren.

Bei den steirischen Obst- und Weinbauern gibt es ebenfalls ein Umdenken. 140 Betriebe haben sich in der Arge obst.wein zusammengeschlossen, um Alternativen zur Verwendung von Herbiziden wie Glyphosat zu finden. Dabei werden vor allem mechanische Verfahren gestestet, die in Hanglagen bisher kaum Einsatz gefunden haben.