Besonders große Sorgen bereitet die starke Abhängigkeit von Einfuhren aus Ländern, denen große politische Risiken zugeschrieben werden. Das sagten Verbands- und Behördenvertreter der deutschen Zeitung "Die Welt".
"Die Gefahr von Engpässen bei der Rohstoffversorgung steigt. Denn der Bedarf wächst schneller als die Kapazitäten bei der Förderung", sagte der Experte Matthias Wachter vom Bundesverband der Deutschen Industrie. "Ohne eine ausreichende Versorgung beispielsweise mit Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan wird es keine Zukunftstechnologien 'Made in Germany' geben."
"Völlig auf Importe angewiesen"
Torsten Brandenburg von der Deutschen Rohstoffagentur (Dera) verwies auf die starke Abhängigkeit der Wirtschaft von ausländischen Lieferanten. "Bei den Rohstoffen, überwiegend Metallen, die man für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt, ist die deutsche Wirtschaft völlig auf Importe angewiesen." Das Angebot werde nicht nur immer knapper. Die Minenbetreiber könnten auch die Preise diktieren.
Bei 53 von der Dera untersuchten mineralischen Rohstoffen wurden dem Bericht zufolge nur zwölf in die Gruppe mit "geringen Beschaffungsrisiken" eingeordnet. "In allen anderen Fällen gibt es entweder nur wenige Anbieter, oder die Rohstoffe werden in Ländern mit erhöhten politischen Risiken gefördert", erläuterte Brandenburg. Zwar gebe es auf der Erde reiche Vorkommen. Es seien aber nur wenige Länder bereit, diese Rohstoffe abzubauen – auch weil dies mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden sei.