Die deutsche Wirtschaft steuert dem DIW-Institut zufolge auf einen goldenen Herbst zu. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) signalisiere aktuell für das laufende vierte Quartal einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,9 Prozent, wie die Berliner Forscher am Mittwoch mitteilten.
Für das dritte Quartal werde mit 0,7 Prozent ebenfalls ein überdurchschnittliche Zunahme angezeigt, nachdem es im zweiten Vierteljahr noch 0,6 Prozent waren. "Die deutsche Wirtschaft ist mit Vollgas unterwegs Richtung 2018", betonte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.
Die Industrieproduktion dürfte weiter zulegen, nicht zuletzt wegen der dynamischen Auslandsnachfrage. Das gebe den Investitionen etwas Auftrieb, zumal sich die Stimmung in den Unternehmen zuletzt deutlich aufgehellt habe. "Nach der Bundestagswahl scheinen viele Unternehmen mit goldenen Zeiten zu rechnen", erklärte Fichtner. "Eine neue Bundesregierung muss aber erst mal liefern." Bei den Sondierungsgesprächen zwischen Union, FDP und Grünen entstehe eher der Eindruck, dass Spielräume in den öffentlichen Kassen für eine Vielzahl von Einzelinteressen genutzt werden sollen.
Der private Konsum könnte dem DIW zufolge etwas an Fahrt verlieren. Zwar dürften die Einkommen weiter kräftig steigen, doch falle die Inflation in diesem Jahr mit etwa 1,7 Prozent deutlich höher aus als in den vergangenen Jahren. Damit bleibe den Verbrauchern nicht mehr so viel zusätzliches Geld in den Portemonnaies wie zuvor.