Die Schweizer Großbank UBS zieht einem Medienbericht zufolge im Zuge des Brexit nicht so viele Stellen aus London ab wie ursprünglich befürchtet. Das Geldhaus erwäge, nur noch rund 250 Jobs an andere EU-Standorte zu verlegen, berichtet die "Financial Times" am Sonntag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. UBS beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiter in der britischen Hauptstadt.
Der Abzug von 1.000 Angestellten galt als schlimmstmögliches Szenario. Ein UBS-Sprecher sagte dem Blatt, dass die Planungen noch nicht abgeschlossen seien. In London tätige Banken brauchen ab März 2019 eine Gesellschaft mit EU-Banklizenz, wenn sie nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU weiter Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 Mitgliedsstaaten der Union anbieten wollen. Viele Geldhäuser prüfen deshalb die Verlagerung von Geschäften etwa nach Paris, Dublin oder Frankfurt.
Britische Großbank HSBC verfünffacht Gewinn
Die britische Großbank HSBC profitiert von florierenden Geschäften in Asien. Das in London ansässige, aber auf Fernost fokussierte größte Geldhaus in Europa konnte den Vorsteuer-Gewinn im dritten Quartal auf 4,6 Milliarden Dollar (3,96 Milliarden Euro) verfünffachen. Allein in Asien sei das Ergebnis um zehn Prozent auf 4 Mrd. Dollar gestiegen, teilte das Institut am Montag mit.
Vor allem in Hongkong sei es rund gelaufen. Im Vorjahreszeitraum war der Gewinn noch wegen einer Milliarden-Belastung durch den Verkauf der Brasilien-Sparte und negative Wechselkurseffekten auf 843 Millionen Dollar eingebrochen.
Die Bank hatte sich im Zuge der Finanzkrise einer Schrumpfkur unterzogen. Zehntausende Stellen wurden gestrichen, Dutzende Sparten verkauft und die Konzentration auf das traditionsreiche Asien-Geschäft forciert. Dies zahlt sich zunehmend aus. Dem Institut geht es besser als vielen Konkurrenten, weil es auf ein starkes Geschäft in Hongkong und China bauen kann.