Der börsennotierte Baukonzern Strabag wird spätestens bis Ende Juni 2019 die Deutsche Telekom als Großkundin mit einem jährlichen Umsatz von 550 Mio. Euro verlieren. Die damit zusammenhängende Restrukturierung der deutschen Tochter Strabag PFS werde einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag ausmachen, der noch zum Jahresende 2017 rückgestellt werde, teilte der Baukonzern am Mittwoch mit.
Grund für den Verlust der Deutschen Telekom als Großkundin ist ein zwischen der Strabag Property and Facility Services GmbH Deutschland (SPFS) und der Deutschen Telekom bestehende Vertrag über Facility-Management-Dienstleistungen, der spätestens zum 30. Juni 2019 endet. Der Vertrag wurde parallel mit dem Erwerb der DeTeImmobilien im Jahr 2008 abgeschlossen. Die Deutsche Telekom war der größte Kunde der Strabag PFS, die sich nun grundlegend neu organisieren müsse.
Auswirkungen ab 2019
"Die Deutsche Telekom hat sich nach langen, intensiven Verhandlungen entschieden, diese Leistungen an einen anderen Dienstleister zu vergeben", so die Strabag in einer Pressemitteilung.
Vor diesem Hintergrund erscheine die für 2017 angestrebte EBIT-Marge des Strabag-Konzerns von zumindest 3 Prozent "ambitioniert, aber noch erreichbar". Der jährliche Umsatzentfall werde sich erst auf die Konzernziele ab 2019 auswirken.
Strabag-SE-Vorstandsmitglied und Strabag-PFS-Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Truntschnig bedauert die Entscheidung der Deutschen Telekom. Betroffen sind etwa 3.300 Mitarbeiter, etwa 800 sind verbeamtet. "Die Beschäftigungssituation ist vor allem mit Blick auf die soziale Verträglichkeit zu klären", so Truntschnig in einer Aussendung.
Insgesamt zählt die Strabag-PFS-Unternehmensgruppe, zu der auch die DIW Instandhaltung GmbH, die Strabag Facility Services GmbH und die Strabag Residential Property Services GmbH gehören, über 10.000 Mitarbeiter. Im Strabag-SE-Konzern sind es knapp 72.000 Beschäftigte. "Wir prüfen alle Optionen, hoffen jedoch, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Know-how im Strabag- Konzern behalten zu können."