Der Aufsichtsrat des Unternehmens stimmte dem Plan zu, über den Verkauf des Fluggeschäfts weiter mit der AUA-Mutter Lufthansa und dem Billigflieger Easyjet zu verhandeln, wie Air Berlin am Montag mitteilte.
Die Verhandlungen sollen bis zum 12. Oktober dauern. Dabei sollen auch Teilverkäufe möglich sein. Damit stellte sich der Aufsichtsrat hinter die Entscheidung der vorläufigen Gläubigerausschüsse vom Donnerstag. Für die weiteren Teilbereiche wie die Air Berlin Technik sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden.
Allerdings sei ein stabiler Flugbetrieb in den kommenden Tagen und Wochen Grundvoraussetzung für den Erfolg, warnt der Generalbevollmächtigter Frank Kebekus am Montag. "Alles andere gefährdet die Verhandlungen." Ungewöhnlich viele Krankmeldungen von Piloten hatten vor zwei Wochen zu zahlreichen Flugausfällen und damit zu einem Vertrauensverlust von Passagieren geführt. Air Berlin-Chef Thomas Winkelmann fügte hinzu, man werde nicht alle 8.000 Arbeitsplätze erhalten können. Er betonte aber: "Wir sind auf dem Weg, für rund 80 Prozent unserer Kolleginnen und Kollegen gute Chancen für neue Arbeitsplätze bei den Bietern erreichen zu können." Aufatmen könne man erst, wenn die EU den Deal absegne. Die EU-Kommission wird nach Worten von Sachwalter Lucas Flöther das Bieterverfahren prüfen. "Wir hoffen, dass der Prozess bis Jahresende abgeschlossen ist."
Das Langstreckenangebot wird von der Air Berlin indes am 15. Oktober vollständig eingestellt. Als Grund nannte die insolvente Fluggesellschaft am Montag, dass die Leasingfirmen nach und nach ihre Airbus A330-Jets zurückzögen. 10 ihrer 17 Langstrecken-Maschinen hatte Air Berlin schon am Wochenende zurückgeben müssen. Auch in Deutschland fallen Strecken weg: Bereits zu diesem Freitag (29. September) streicht Air Berlin die Verbindungen zwischen Hamburg und München sowie zwischen Köln/Bonn und München.