Der Kaufpreis für den Teil der Fluggesellschaft, für den die Lufthansa geboten hat, werde bei 200 Millionen Euro liegen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person und bestätigte damit einen Bericht der "Bild am Sonntag".
Darüber hinaus könne der deutsche Marktführer bis zu 100 Millionen Euro Betriebskosten in der Übergangszeit übernehmen. Ein Lufthansa-Sprecher wollte die Informationen am Sonntag nicht kommentieren. Zwischen der Unterzeichnung eines Kaufvertrags und dem Vollzug könnten Branchenkennern zufolge noch etwa drei Monate vergehen, da die Zustimmung der deutschen und europäischen Wettbewerbsbehörden abgewartet werden müsse. Der Gläubigerausschuss von Air Berlin hatte am Donnerstag beschlossen, bis zum 12. Oktober zunächst mit Lufthansa und dem britischen Billigflieger Easyjet weiter zu verhandeln.
Genug Geld für Kreditrückzahlung
Der Verkauf von Air Berlin soll "Bild" und "B.Z" zufolge genug Geld einbringen, um den 150 Millionen Euro schweren Notkredit der Bundesregierung zurückzuzahlen. Der Gläubigerausschuss gehe von Gesamteinnahmen zwischen 250 und 350 Millionen Euro aus, berichteten die Zeitungen unter Berufung auf Unternehmenskreise. Allerdings gebe es mit den Verhandlungspartnern Lufthansa und Easyjet noch ein Problem mit den Start- und Landerechten. Unter anderem am Flughafen Düsseldorf gebe es noch einige Überscheidungen.
Für die Sparte Air Berlin-Technik soll den Berichten zufolge wahrscheinlich die Berliner Logistikfirma Zeitfracht den Zuschlag bekommen. Alle Technik-Standorte in Berlin und Düsseldorf sollen demnach gesichert sein. Für die Mitarbeiter gebe es am Montag in Berlin und am Dienstag in Düsseldorf eine Betriebsversammlung. Ein Sprecher von Air Berlin wollte sich nicht dazu äußern.
Knapp 40 Jahre nach ihrer Gründung steht die insolvente Fluggesellschaft vor der Zerschlagung. Den Löwenanteil von Air Berlin soll Insidern zufolge Lufthansa übernehmen. Darin enthalten sei auch die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki. Weitere Teile sollen an Easyjet gehen. Auch die Thomas-Cook-Tochter Condor ist Insidern zufolge noch im Rennen.