Die Schweiz ist definitiv eine große Schokolade-Nation. Völlig überraschend zauberte Barry Callebaut mit "Ruby" vor gut zwei Wochen neben der Milchschokolade, der dunklen und weißen Schokolade eine vierte Sorte aus dem Hut. In der Branche reibt man sich verwundert die Augen und verweist auf eigene Produktentwicklungen.

"Spannende Innovation"

"Ruby" sei eine "spannende Innovation" und eine "interessante Neuigkeit eines großen Mitbewerbers", heißt es bei angefragten Schweizer Schokoladeproduzenten. Mehr dazu sagen können und wollen die Konkurrenten allerdings nicht, da sie bis dato das Produkt weder gesehen noch degustiert haben.

Lobende Worte findet der Verband Schweizerischer Schokoladefabrikanten (Chocosuisse): Die neue Schokolade zeuge von der Innovationskraft der heimischen Industrie. Der große Wettbewerbsdruck fordere von der Branche, ihre Produkte möglichst den aktuellen Kundenwünschen anzupassen.

Die Lancierung eines neuen Produktes sei dabei immer auch mit Risiken verbunden. "Ich bin aber überzeugt, dass der Markt mit großem Interesse auf das neue Produkt reagieren wird", betont Vizedirektor Sevan Nalbandian.

Bis Konsumenten sich die aus der Ruby-Kakaobohne hergestellte Schokolade im Mund zergehen lassen können, dürften allerdings noch sechs bis 18 Monate vergehen, schätzt Barry Callebaut-Sprecher Kim Ghilardi.

Lieferant für Lebensmittelindustrie & Co.

Der Zürcher Konzern, die Nummer 1 im Markt, produziert nämlich keine fertigen Produkte für Konsumenten, sondern beliefert die Lebensmittelindustrie, Chocolatiers, Konditoren, Bäcker, aber auch Hotels und Restaurants. Noch ist es laut dem Konzern zu früh, um die Nachfrage nach dem neuen Produkt abzuschätzen.