Der europäische Luftverkehrsmarkt steht für ein gutes Viertel des weltweiten Flugaufkommens und ist so dicht besetzt wie sonst keine Region der Welt. Mehr als 230 Gesellschaften betreiben Linienverkehre, wobei die größten fünf - die deutsche AUA-Mutter Lufthansa, Air France, IAG, Easyjet und Ryanair - rund 64 Prozent des Marktes abdecken.

Das zeigt den Konsolidierungsbedarf: In den USA etwa vereinen die fünf größten Airlines 85 Prozent des Marktes auf sich. Die Bieterkämpfe um die insolventen deutsche Air Berlin, zu der auch die österreichische Airline Niki gehört, und Alitalia seien Ausdruck der Konzentration.

Mit zuletzt rund 40 Prozent Marktanteil sind die Billigflieger in Europa stärker vertreten als in anderen Regionen und sorgen mit niedrigen Preisen seit Jahren für sinkende Erlöse pro verkauftem Sitzkilometer. In der Folge verdienen europäische Gesellschaften weniger als ihre Konkurrenten in Asien und den USA. Der Airline-Verband IATA beziffert die auf den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bezogene Umsatzmarge in Europa auf 6,1 Prozent im Vergleich zu 8,8 Prozent weltweit. In den USA mit ihrem starken Inlandsverkehr bleibt bei den Airlines im Schnitt sogar 13,2 Prozent des Umsatzes als Gewinn vor Zinsen und Steuern hängen.

Europa gilt im globalen Vergleich als reifer Markt, was ein geringeres Wachstum als gerade in den Boom-Regionen Asiens erwarten lässt. Der Flugzeughersteller Airbus geht davon aus, dass in Europa bei einem jährlichen Passagierwachstum von 3,3 Prozent die derzeitige Flotte von knapp 4500 Passagierjets bis 2036 um knapp 3300 Maschinen wachsen wird. In Asien hingegen werde die Passagierzahl jährlich um 5,5 Prozent steigen und die Flotte auf 17.000 Jets zulegen.