Die Eurozone wird einer OECD-Prognose zufolge in diesem Jahr beim Wirtschaftswachstum die USA einholen. In beiden Regionen werde das Bruttoinlandsprodukt um 2,1 Prozent zulegen, sagte die Industriestaatenorganisation am Mittwoch voraus. Im Juni hatte sie für die Währungsunion noch ein Plus von lediglich 1,8 Prozent erwartet. Die Vorhersage für die Vereinigten Staaten blieb dagegen unverändert.
2018 sollen die USA mit einem Plus von 2,4 Prozent wieder die Nase vorn haben, da sich der Aufschwung in der Eurozone dann mit 1,9 Prozent etwas verlangsamen werde.
Für Deutschland hob die OECD ihre Vorhersage für das laufende Jahr auf 2,2 von bisher 2,0 Prozent an, für 2018 auf 2,1 von 2,0 Prozent. Der Exporteuropameister profitiert nicht zuletzt von der besseren Weltwirtschaft. Diese soll in diesem Jahr um 3,5 Prozent und im kommenden mit 3,7 Prozent merklich wachsen.
"Eine Zunahme bei Investitionen, Beschäftigung und Handel unterstützt synchrones Wachstum in den meisten Ländern", erklärte die OECD. Allerdings sei auf mittlere Sicht ein starkes und nachhaltiges Wachstum noch nicht gesichert.
Auch Frankreich legt wieder zu
Frankreich als zweitgrößte Volkswirtschaft des gemeinsamen europäischen Währungsgebiets wird der OECD zufolge im laufenden Jahr um 1,7 Prozent wachsen, das sind 0,4 Punkte mehr als zunächst prognostiziert. Auch Italien schneidet mit plus 1,4 Prozent um 0,4 Punkte besser ab.
Vergleichsweise langsam dürfte die britische Wirtschaft expandieren. In diesem Jahr soll es noch zu einem Plus von 1,6 Prozent reichen, 2018 aber nur noch zu 1,0 Prozent. Großbritannien leidet unter der Verunsicherung durch den geplanten Austritt aus der Europäischen Union.
Die OECD-Prognose für China wurde für heuer und nächstes Jahr um jeweils 0,2 Prozentpunkte gegenüber der Juni-Prognose angehoben: 2017 soll die chinesische Wirtschaft um 6,8 Prozent zulegen, 2018 dann um 6,6 Prozent.