Die 186.000 Metaller läuten am Mittwoch die Herbstlohnrunde ein, die dieses Jahr im Zeichen guter Konjunkturdaten steht - und einer Neuerung: Erstmals wird nicht mehr bis in die frühen Morgenstunden verhandelt, sondern um 22 Uhr ist Schluss und es wird vertagt. Dafür wird es heuer keine konkrete Lohnforderung gleich zu Beginn des Feilschens geben.

Wobei heuer schon im Vorfeld der Übergabe der Forderungen der Arbeitnehmervertreter an die Industrie ein gewohntes Ritual verworfen wurde: Angesichts der anziehenden Industrieaufträge wurde bei der Halbjahrespressekonferenz des größten Metallerverbandes, der Metalltechnischen Industrie, auf die üblichen Kassandrarufe verzichtet. Vielmehr wurde betont, dass es nun darum gehe, auch nach der Kollektivvertragsrunde genügend Geld für dringend notwendige Investitionen zu haben, die in den Krisenjahren nach der Lehman-Pleite 2008 deutlich zurückgefahren wurden.

Arbeitnehmer erwarten gutes Ergebnis

Die Arbeitnehmervertreter wiederum wittern Morgenluft. "Heign muast, waunns Weda sche is" (Heu musst du einfahren, wenn das Wetter schön ist, Anm.) meinte Rainer Wimmer, Chefverhandler der Produktionsgewerkschaft ProGe. Konkret heißt das für den SPÖ-Spitzenfunktionär Wimmer: "Heuer muss es ein außerordentlich gutes Ergebnis für die Arbeitnehmer geben. Es muss ordentlich rumpeln."

Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie und Chef des steirischen Familienunternehmens Knill Gruppe, unternimmt hingegen einmal mehr einen Anlauf zu einem "KV-neu", der nicht nur im Zeichen der prozentuellen Erhöhung der Löhne und Gehälter stehe. Er wiederholte seine Forderung nach einer Arbeitszeitflexibilisierung auf Betriebsebene. Des weiteren wünscht die Industrie im Sinne einer besseren Planbarkeit mehrjährige KV-Abschlüsse.

Freundliche Stimmung bei Übergabe der Metaller-Forderungen