Der heimische Außenhandel floriert weiterhin kräftig. Auch zuletzt im Juni war das Wachstum - bereinigt um die Zahl der Arbeitstage - stark. Von Jänner bis Juni stiegen die Warenausfuhren um acht Prozent, die Einfuhren um fast neun Prozent. Punkten konnten die Exporteure vor allem im EU-Raum, während der Zuwachs in Drittstaaten geringer war. Das Handelsbilanzdefizit erhöhte sich im ersten Halbjahr.
Im Halbjahr wuchsen die Ausfuhren nominell um 8,0 Prozent auf 70,97 Milliarden Euro, arbeitstätig bereinigt machte der Anstieg 8,1 Prozent aus, wie die Statistik Austria am Freitag bekannt gab. Die Wareneinfuhren lagen mit 73,19 Milliarden Euro um 8,7 Prozent über dem Vorjahreswert, arbeitstätig bereinigt fiel das Plus ebenso hoch aus. Da die Importe stärker expandierten als die Ausfuhren, erhöhte sich das Handelsbilanzdefizit von 1,59 Milliarden auf 2,22 Milliarden Euro.
EU-Staaten als wichtige Handelspartner
Die Exporte in andere EU-Staaten kletterten im Zeitraum Jänner bis Juni nominell um 8,4 Prozent (bereinigt um 8,6 Prozent) auf 49,89 Milliarden Euro, während die Ausfuhren in Drittstaaten nur um 7,1 Prozent auf 21,07 Milliarden Euro zulegten. Exportseitig waren die USA wichtigster Handelspartner unter den Drittstaaten, der Anstieg bei den Warenexporten dorthin machte 7,7 Prozent auf 4,71 Milliarden Euro aus. Die Erhöhung der Importe aus dem EU-Raum betrug im ersten Semester im Jahresabstand 7,2 Prozent (bereinigt 7,4 Prozent) auf 51,54 Milliarden Euro, während die Einfuhren aus Drittstaaten sehr stark um nominell 12,5 Prozent (bereinigt 11,8 Prozent) auf 21,65 Milliarden Euro wuchsen.
5,4 Prozent der Exporte gingen im ersten Halbjahr in BRICS-Staaten, teilte die Statistik Austria aus Anlass des kürzlich beendeten Gipfels dieser Ländergruppe (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) mit. 8,4 Prozent der Importe kamen von dort. Der Außenhandel Österreichs mit den BRICS-Ländern lag mit +13,1 Prozent auf 3,84 Milliarden Euro bei den Exporten und +10,9 Prozent auf 6,18 Milliarden Euro bei den Importen über dem globalen Durchschnitt, so die Statistik Austria. China und Russland kam unter diesen Staaten die größte Bedeutung im Warenaustausch zu.
Juni mit weniger Arbeitstagen
Im Berichtsmonat Juni erhöhten sich die gesamten Warenausfuhren Österreichs zwar nominell lediglich um 0,6 Prozent auf 11,83 Milliarden Euro, und die Einfuhren legten im Jahresabstand nur um 1,3 Prozent auf 11,88 Milliarden Euro zu. Arbeitstägig bereinigt stiegen die Exporte aber doch um 8,3 Prozent und die Einfuhren um 8,5 Prozent - der Juni hatte heuer nämlich um zwei Arbeitstage weniger als voriges Jahr.
In andere EU-Staaten exportierte Österreich im Juni Waren für 8,22 Milliarden Euro, nominell ein leichtes Minus von 0,1 Prozent, arbeitstägig bereinigt aber ein Anstieg von 8,3 Prozent. In Drittstaaten gingen Ausfuhren für 3,62 Milliarden Euro, nominell um 2,3 Prozent mehr, bereinigt ein Plus von 8,4 Prozent. Die Importe aus dem EU-Raum wuchsen im Juni nominell um 2,0 Prozent (bereinigt um 9,2 Prozent) auf 8,68 Milliarden Euro, und die Einfuhren aus Drittstaaten sanken nominell um 0,7 Prozent auf 3,20 Milliarden Euro, bereinigt entsprach das einem Zuwachs von 6,4 Prozent.