Weil die Kärntner Notare außerhalb der Notariate unbürokratisch informieren wollen, und den Bürgern die Scheu davor nehmen wollen, zum Notar zu gehen, gibt es auch in diesem Jahr wieder eine kostenlose Rechtsberatung und auch einen Grundbuchauszug gratis. Am 23. September kann man sich Tipps zu Immobilien, Steuern, Vorsorge, Erbrecht und mehr von 9 bis 11 Uhr in Klagenfurt am Alten Platz holen, am 7. Oktober in Villach am Hauptplatz.
Die Vorsorgevollmacht
Ein Punkt, den die Experten ansprechen werden, ist die Vorsorgevollmacht. "Viele Menschen wollen nicht, dass einfach ein Sachwalter bestellt wird, sollten sie nicht mehr geschäftsfähig sein. Das Instrument der Selbstbestimmung ist in diesem Fall die Vorsorgevollmacht", sagt Erfried Bäck, Präsident der Kärntner Notariatskammer. Auch das neue Erbrecht wird eines der großen Themen bei den Beratungstagen sein. So sind beispielsweise Lebensgefährten auch nach der Erbrechtsnovelle nicht in allen Bereichen Ehegatten gleichgestellt. Kommt der Lebensgefährte beispielsweise ins Krankenhaus, kann man ohne Vorsorgevollmacht nicht Einfluss darauf nehmen, was in weiterer Folge passiert, so Bäck.
Zwei Millionen Testamente
Zwei Millionen hinterlegte Testamente gibt es in Österreich. Rund 300 bis 350 Euro kostet ein solches im Schnitt beim Notar. Und auch hier gibt es viele Formvorschriften, die zu beachten sind, so Notar Werner Stein.
Werden Betriebe übergeben, rät Bäck dazu, schon im Vorfeld Ansprüche und Abfindungen zu klären, und Verzichtserklärungen unterschreiben zu lassen. Ein Beratungsgespräch sei in dem Fall sinnvoll, um die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Regelungen abzuwiegen.
40 Notare und beinahe noch einmal so viele Anwärter gibt es in Kärnten.
Astrid Jäger