Der Autohändler Straßnitzky GmbH & Co KG aus Halbenrain hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Das Unternehmen geriet in eine wirtschaftliche Schieflage, nachdem ihm die Ermächtigung zur Ausstellung von 57a-KFG-Gutachten, vulgo "Pickerl"´, entzogen wurde.

Der Grund für den Entzug: Zwei Mitarbeiter haben wissentlich Pickerl ausgestellt, obwohl die betroffenen Fahrzeuge erhebliche Mängel aufgewiesen hatten. Die Affäre hatte erhebliche Wiedergutmachungskosten zur Folge. Außerdem kam es zu einem Umsatzrückgang aufgrund des Imageschadens. Geschäftskunden gingen verloren. Hinzu kam, dass der Betrieb den Handel mit den Marken Volvo, MAN und Honda verlor.

In den vergangenen 24 Monaten wurde versucht, das Unternehmen mit Rationalisierungsmaßnahmen zu sanieren. Die Kündigung von langjährigen Mitarbeitern belastete das Unternehmen durch Abfertigungszahlungen zusätzlich. Die Umstrukturierung war nicht erfolgreich. Laut Informationen des KSV1870 und des AKV hat das Unternehmen Passiva in Höhe von 4,5 Millionen Euro und Aktiva in Höhe von 3,9 Millionen Euro. 20 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen, 60 Gläubiger müssen um ihr Geld fürchten. Das Unternehmen hat neben seinem Sitz in Halbenrain auch zwei Betriebsstandorte in Feldbach.

Das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde noch am Mittwoch eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde der Grazer Rechtsanwalt Georg Wielinger bestellt.